The Devil Makes Three – Chains Are Broken (New West Records, 24.08.2018)

Na, The Devils Makes Three sind schon ‘ne coole Band, das steht fest. Ihr unbekümmerter Country-/Bluesgrass-Sound, der im Vorbeigehen Rockabilly streift und wie von einer Punkband gespielt rüberkommt, hat schon was. „Chains Are Broken“ bietet im Gegensatz zum Vorgänger „Redemption & Ruin“ (ein Coveralbum) endlich mal wieder originales Material.

Der erste Hördurchgang überrascht erstmal. Früher kam die Band recht basisch rüber: akustische Gitarre, Banjo, gezupfter Kontrabass, ein bisschen Perkussion hier und da, das war’s in musikalischer Hinsicht. Doch bei den Songs von „Chains Are Broken“ hat man erstmals mit einem richtigen Schlagzeuger zusammengearbeitet, die akustische wurde gegen eine (unverzerrte) elektrische Gitarre eingetauscht. Das klingt mit einer gewissen Erwartungshaltung erst mal anders.

Aber der neue Drive gefällt dann doch. Vor allem, da die grundsätzliche Ausrichtung ansonsten nicht angepackt wurde. The Devil Makes Three sind immer noch eindeutig The Devil Makes Three. Der lässige Gesang mit seinen feinen Harmonien ist immer noch da, der angenehm Wechsel zwischen schmeichelnden Melodien und bodenständiger Ruppigkeit, das beherzte Setzen zwischen sämtliche stilistische Stühle. Ist das nun Country, ist das Rock’n’Roll, Rockabilly oder Bluegrass – oder einfach nur Songwriter-Stoff oder Rock? Ganz egal. Was zählt, ist der Song.

Zwar wirkte die Band früher vielleicht etwas packender, aber wirklich etwas auszusetzen gibt es in dieser Richtung auch nicht wirklich. Das beschwingte „Need To Lose“, das melancholisch zurückhaltende „All Is Quiet“, der lässig entspannte Titeltrack, der stampfende Klopfer „Deep Down“ oder auch das endlich etwas ursprünglicher klingende „Native Son“ sind rundum gelungene Songs. Gleichzeitig zeigt diese Aufzählung, dass sich die Band um Abwechslung bemüht, so dass die rund 38 Minuten recht kurzweilig an einem vorbeisausen.

Das Album als ganzes klingt einfach nett und angenehm, was etwas fehlt, ist das komplett Ausgelassene und Wilde. Dafür hat sich das Trio stilistisch und in Sachen Klang ein ganzes Stück geöffnet, was „Chains Are Broken“ vielleicht für Neulinge interessanter machen könnte. Eine feine, in sich geschlossene Platte ist es allemal!

 

Trackliste:
1. Chains Are Broken
2. Pray for Rain
3. Paint My Face
4. Can’t Stop
5. Need to Lose
6. All Is Quiet
7. Bad Idea
8. Deep Down
9. Native Son
10. Castles
11. Curtains Rise

 

3.8