The Afghan Whigs – How Do You Burn? (Royal Cream/Warner Music, 09.09.2022)

Seitdem Greg Dulli seine Band The Afghan Whigs vor rund einem Jahrzehnt wiederbelebt hat, schwingt sich der Mann von einem starken Stück zum nächsten. Das dritte Album in der Reihe, „How Do You Burn?“ macht hiervon keine Ausnahme. Fans der Musiker, also: zugreifen.

Auch hier wird wieder eine leckere Mischung aus Psychedelic, schwerfälligem Hardock, Pop und diesem kleinen Soulfeeling geboten. Aber trotzdem überrascht die Platte mit dem eröffnenden „I’ll Make You See God“ schon fast ein wenig. So ruppig von kernigen Gitarrenriffs angetrieben hört man die Afghan Whigs selten. Das war es dann aber auch schon von allzu harschen Attacken. Es geht gewohnt bunt zu.

„The Getway“ badet sich in beatlesken Psychpop-Anflüge, „Jyja“ schlurft man leichter Wave-Note monoton und doch einnehmend durch die Botanik, während sich „Please, Baby, Please“ als entschleunigte, soulige Ballade gibt. „Domino and Jimmy“ ist dann noch etwas zurückhaltender und schwelgerisch, während sich „Take Me There“ rhythmisch wummernd und fast schmanenhaft im Gesang präsentiert. Ein kleines Highlight für sich ist die melancholische Abschlussnummer „In Flames“. Wie sie immer größer und größer wird und am Ende leidenschaftlich wehklagend endet, hat schon was für sich.

Natürlich hat Greg Dulli wieder eine kleine Schar an Gästen auf der Platte versammelt, unter den der mittlerweile verstorbene Mark Lanegan der prominenteste sein dürfte. Er inspirierte das Mastermind der Band auch zum Albumtitel. Eine nette Abrundung für das nette Gesamtpaket.

 

Trackliste:
1. I’ll Make You See God
2. The Getaway
3. Catch A Colt
4. Jyja
5. Please, Baby, Please
6. A Line of Shots
7. Domino And Jimmy
8. Take Me There
9. Concealer
10. In Flames

 

 

Photo-Credit: John Curley

 

3.8