Tex Rubinowitz – Dreh den Mond um [Buchrezension] (Ventil Verlag, 30.10.2024)

Ich lese gerne, viel und gerne – und in regelmäßigen Abständen liegen dann auch Bücher vor mir, deren Humor ein ganz spezieller ist. Das sind dann immer so Momente, wo ich zuhause gefragt werde “was liest du denn da schon wieder für einen Quatsch?“.

Ich will jetzt Mal nicht sagen, dass der neue Tex Rubinowitz Roman “Dreh den Mond um” Quatsch ist, das keineswegs. Aber so manches Mal habe ich doch tatsächlich nach der Lektüre des einen oder andern Kapitels gedacht, “was ist denn mit dem los?

Hier habe ich wohl jemanden gefunden, der noch durchgedrehter ist, als ich es je gewesen bin – und das konnte ich mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen.

So, nun genug Vorgeplänkel und ran an die beinahe dreihundert Seiten voller Ironie, Verwirrung und geistiger Ergüsse (nicht despektierlich gemeint), die einen Tief in das Leben bzw. in die Synapsen von Texs Hirn eintauchen lassen.

Mag die Phantasie Tex so manches Mal ein Schnippchen schlagen – ich meine Marvin Gaye in Ostende zu treffen mag ja schön und gut sein, aber eigentlich wäre das ja nur möglich, wenn man entweder eine Zeitmaschine betritt oder sich gemeinsam die Radieschen von unten anschaut, oder?!

Oder die Sache mit David Lynch, mit dem er gemeinsam durch Salzburg schlendert. Mag es an dem übermäßigen Augendruck liegen, der seine Sinne vernebelt, oder an einer nicht unerheblichen Menge bewusstseinsverschleiernder Substanzen – auf jeden Fall wabert der Protagonist durch Geschichten außerhalb von Raum und Zeit. Fakten sind hier ebenfalls nur Schall und Rauch… wo wir doch schon wieder bei der Sportzigarette wären 😉

Ich will nicht zu sehr vorweg greifen, aber hier ist so einiges wild und in Unordnung geraten, was man vielleicht früher irgendwie schon einmal anders gehört hat. Und genau das ist es, was “Dreh den Mond um” so witzig und interessant macht. Gönnt euch diese kurzweilige Lektüre, aber legt es zwischendurch Mal kurz an die Seite – es wäre für euer Hirn besser die Sache in kleinen, wohl dosierten Dosen zu konsumieren. Wir wollen ja nicht, dass “Da oben” noch mehr kaputt geht, als es bisher eh schon ist, oder?!

Farin Urlaub sagte über das Buch bzw. den Autor: “Ich freue mich, dass Tex eine noch größere Meise hat als ich” – dass kann ich mit gutem und ruhigem Gewissen einfach so stehen lassen.

 

Broschur
272 Seiten
30.10.2024
20,00 €(D)
ISBN 978-3-95575-230-9

Der Verlag