Die Teenage Bottlerocket sollten mittlerweile auch diesseits des Atlantiks bekannt sein, haben sie doch mittlerweile schon gut 20 Jahre lupenreinen melodiösen Punkrock auf dem Buckel und mit selbigem in den letzten Jahren so einige Festivals bei uns gespielt.
Seit Freitag liegt nun auch das neue (und neunte) Album “Sick Sesh!” in den Regalen eures Plattendealers und wartet darauf gerockt zu werden.
Und das tut es auf jeden Fall… also rocken meine ich – nicht dass ich von den vier Punks aus Wyoming etwas anderes erwartet hätte, aber bei den zwölf Nummern haben sie noch einmal ordentlich eine Schüppe mehr drauf gelegt, als man es eh schon von ihnen gewohnt ist. Die Songs an sich sind kratziger und rauher ausgefallen, die Pandemie ließ viel Raum und Zeit zum Ausprobieren – was man auch bei vielen anderen Band merkt.
Besonders begeistert mich die Tatsachen, dass die Bottlerockets sich in weiten Teilen wie die legitimen Nachfolger der guten alten Ramones anhören, stimmlich muss sich Sänger Ray hier keineswegs hinter dem leider viel zu früh gestorbenen Joey Ramone verstecken – hört euch Nummern wie “Semi Truck” , “Statistic” (welches Ray gemeinsam mit seinem Sohn geschrieben hat) oder “Theoretical Reality” an und ihr wisst was ich meine!
Aber auch Vorlieben für Bands wie Goldfinger oder Propagandhi scheinen in der Band durchaus zu bestehen, denn einige Songs reihen sich hervorragen in die einzigartige Spielweise von Chris Hannah, oderJohn Feldmann und seine Jungs ein.
Irgendwo zwischen Pandemie-Wahnsinn (“Strung Out On Stress“) oder dem Umgang mit einem possierlichen Nagetier (“The Squirrel“), bewegt man sich mit dem Texten weitestgehend im realen Leben und beschäftigt sich mit dem Umgang mit selbigem – das große Finale bildet “Moving On“, in welchem es darum geht, dass der Bassist Chen extra nach Texas gezogen ist um bei seinem kranken Vater zu sein.
Unter der Regie von Fat Mike wurde hier wieder ordentlich abgeliefert und laut des Label-Chefs sei “Sick Sesh!” sogar das bisher beste Album von Teenage Bottlerocket – so geadelt kann man auf jeden Fall mit erhobenem Haupt die nächsten Aufgaben angehen, zunächst geht es nämlich auf ausgedehnte US-Tour. Mal schauen, vielleicht gibt es ja demnächst auch für uns wieder die Chance auf die eine oder andere Pogo-Einlage auf den Bühnen der Welt 😉
Titel:
1. Semi Truck
2. You’re Never Going out of Style
3. Ghost Story
4. Never Sing Along
5. Strung Out on Stress
6. Statistic
7. Hello Dana
8. Spend the Night
9. The Squirrel
10. Theoretical Reality
11. Gorilla Warfare
12. Moving On