Nein, hier handelt es sich nicht um die finnischen Tarot um ex-Nightwish-Bassist Marko Hietala, sondern diese Tarot stammen aus Tasmanien, Australien. „Glimpse Of The Dawn“ ist ihr zweites Album nach einer achtjährigen Veröffentlichungspause. Diese Zeit hat man offensichtlich genutzt, denn das gute Stück ist durchgehend gelungen.
Musikalisch taucht man tief in die 70er ab. Mit seinen gedoppelten Gitarrenläufen weckt man Erinnerungen an Wishbone Ash, die Orgel-Grandezza scheint von Uriah Heep geerbt und es schwingt auch eine gewisser düsterer Proto-Metal-Hauch mit, den man glatt von Pagan Altar geerbt haben könnte. Damit reiht man sich recht selbstbewusst zwischen junge Von-gestern-Bands wie Wytch Hazel, Tanith oder Hällas ein. Schöne, bodenständige und erdverbundene Musik, die nicht nach den Sternen greift, aber immer wieder groß und majestätisch klingen kann, zwischen kraftvoll auftretendem Hardrock und Melodien, in die man sich genussvoll fallen lassen möchte.
Immer wieder lassen liebevolle Details aufhorchen. Diese offenbaren sich aber erst nach mehrfachem Hören. Dafür nehmen einen Songs wie das angenehm pathetische, rollend antreibende „The Winding Road“ oder das rifflastig aufstampfende „Echoes Through Time“ recht schnell mit. Andere Stücke sind verspielter und leben durchaus mehr vom liebevollen Spiel, wie das mit einer feinen Stimmung aufgeladene „Leshy’s Warning“ oder das etwas geschickter arrangierte „Dreamer In The Dark“.
Am Ende ist „Glimpse Of The Dawn“ eine angenehme Überraschung einer Band, die man nicht so richtig auf dem Schirm hatte!
Trackliste:
1. Glimpse of the Dawn
2. The Winding Road
3. Leshy’s Warning
4. Echoes Through Time
5. The Harrier
6. The Vagabond’s Return
7. Dreamer in the Dark
8. Heavy Weighs the Crown
Photo-Credit: Saint Bradshaw