Tallah – The Generation Of Danger (Earache Records, 18.11.2022)

Meine Fresse, ganz schön irres Zeug, welche die Amis von Tallah hier auf ihrem zweiten Album servieren!

Geht man von dem jungen Alter der fünf Musikerinnen und Musiker der Band aus, orientieren sie sich schon fast an ihrem Classic Rock: Nu Metal der frühen Zweitausender. Dafür nahm man den Groove von Korn, die Brachialität von Slipknot und kombinierte das mit seinem ganz eigenen, neuzeitlichen Wahnsinn. Das klingt dann manchmal die System Of A Down auf Steroiden, dann mal wieder einfach nach Irrenhaus.

Passt dann auch irgendwie, da „The Generation Of Danger“ ein Konzeptalbum über einen genialen (oder doch verrückten?) Wissenschaftler ist, welcher übers Ohr gehauen wird und sich auf seine Art dafür rächt. Mit Justin Bonitz hat man einen Sänger dabei, der er schafft gesanglich in diverse Rollen zu schlüpfen. Mal weinerlich weich und sanft, dann wieder keifend oder auch mal komplett drüber.

Viele Songs sind dabei ein Wechselbad der Gefühle und nichts für zartbesaitete Gefühle. Fast im Sekundentakt wechseln wilde Riffs und derbe Breaks und überraschenden Melodien ab. Wobei das Hauptaugenmerk absolut auf den brachialen Momenten liegt. Im Stakkato brechen Tallah über einen herein und man tut sich als Hörer teils schwer der Band über die komplette Albumdistanz zu folgen. Zu unkoordiniert wirkt das Ganze dann doch mal. Die Generation ADHS dürfte damit wohl weniger Probleme haben, als ich alter Sack.

„The Generation Of Danger“ lässt mich jedenfalls atemlos zurück – oder wahlweise angeekelt oder fasziniert. Kalt lassen einen Tallah nicht. Ihr seid also gewarnt!

 

Trackliste:
1. mud_castle
2. The Hard Reset
3. Stomping Grounds
4. The Impressionist
5. Shaken (not stirred)
6. For The Recognition
7. Of Nothing
8. Dicker’s Done
9. Telescope
10. Wendrid
11. Headfirst
12. Thistle
13. How Long

 

 

Photo-Credit:  Clip Hall

 

3.3