Syd Arthur – Apricity (Communion, 21.10.2016)

Syd Arthur sind eine Randerscheinung, die langsam aber sicher auf dem Weg in die Mitte ist. Die Mitte einer Szene, die sich so oft neu erfunden hat und trotzdem irgendwann immer wieder an einem Punkt angekommen ist, wo es entweder langweilig oder belanglos wurde. Die Indieszene braucht Bands wie Syd Arthur. Das wissen auch Leute wie Paul Weller, der die Brüder und den Sohn von Kate Bush einfach mal mit auf Tour genommen hat.
„Die Leute haben
einfach keinen Bock mehr auf langweiligen Indie” Liam
Aus der englischen Rave-Szene entsprungen haben sich die Herren meilenweit von Trillerpfeifen und synthetischen Drogen entfernt, um heute einen Sound zu spielen, der zwischen allen Welten wandelt. Stellenweise driftet die Gitarre in unglaubliche Funkecken ab, um im nächsten Song wie eine psychedelische Indiedroge zu klingen, die einen die Augen schließen und den Kopf kreisen lässt. Allgemein verstehen es Syd Arthur bei ihrem Rundgang durch die Schubladen der Musiklandschaft einen Sound zu erzeugen, der überall reinpasst und trotzdem aus der Welt geschoßen klingt.
Von getragenen Power-Popstücken, die mit Melodien aus Zeit und Raum nur so um sich schmeißen, trägt sich dieses Album in seine ganz eigene Hall of Fame. Nicht das Herzstück einer langweiligen Pop-Industrie, die das schnelle Geld mit schneller und einfacher Musik macht, aber ein Album auf das man sich einlassen muss. Oder zumindest sollte. Wer ausgefeiltes Songwriting, große Melodie und weite Flächen sucht, sollte bei Apricity auf jeden Fall ein Ohr riskieren!
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  1. Coal Mine
  2. Plane Crash in Kansas
  3. No Peace
  4. Sun Rays
  5. Into Eternity
  6. Rebel Lands
  7. Seraphim
  8. Portal
  9. Evolution
  10. Apricity
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