Auf “Shining” war ich sehr gespannt. Das vorherige Album „MoonflowersMoonflowers“ war ein verdammt dunkles und trauriges Album. Klar, Swallow The Sun standen noch nie für fröhliche Melodien, aber durch verschiedene Faktoren geriet „Moonflowers“ eben sehr sehr dunkel.
Mit „Shining“ entfernen sich die Finnen von diesem Weg. Natürlich dominiert die Melancholie die elf Songs des Longplayers, aber musikalisch öffnet sich die Band hin zu positiveren Tönen. So positiv wie man im Sektor des Doom Metals eben sein kann. Dazu sind die neuen Songs auch weniger komplex und ebenso kürzer geworden. Tatsächlich finden sich auf „Shining“ auch Songs deren Spielzeit die sechs Minuten nicht überschreiten.
Sehr melodiös wird „Shining“ von „Innocence Was Not Forgotten“ eröffnet. Neben den sehr eingängigen Harmonien wird man hier auch von der Stimme des Sängers direkt gefangen genommen. Mit „What Have I Become“ geht es dann ungleich härter weiter, zumindest die ersten Takte, bis zum ersten Break. An diesem Punkt wartet man förmlich darauf, dass die Band aus einer Lethargie ausbricht. Und das passiert dann auch. Growls und cleaner Gesang wechseln sich dann ab. Der komplette Song lebt von einer packenden laut & leise Dynamik. Sehr geil.
Den Melancholieoverkill gibt es dann im dritten Track „MelancHoly“. Gut, das war bei diesem Songtitel dann zu erwarten. Der Song erinnert mich ein wenig an Paradise Lost in ihrer mittleren Schaffensphase.
Eigentlich jagt hier ein Highlight das andere. Am Ende wartet, mit Überlänge, der Titeltrack auf den Zuhörer. Hier gibt es nochmal eine komplette Reise durch den Soundkosmos von Swallow The Sun.
„Shining“ ist ein wunderbares Album. Musikalisch perfekte Untermalung für die kommenden Herbst- und Wintertage!
01. Innocence Was Long Forgotten
02. What I Have Become
03. MelancHoly
04. Under The Moon & Sun
05. Kold
06. November Dust
07. Velvet Chains
08. Tonight Pain Believes
09. Charcoal Sky
10. Shining
Photo: Jussi Ratilainen