SUM 41 – Order in Decline (Hopeless Records, 19.07.2019)

Trotz des großen Nu-Metal-Hypes, welcher in den 90ern immer mehr Fahrt aufnahm, gab es auch andere Bands, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Dazu gehörten SUM 41 und am 19.07.2019 haben die fünf Kanadier ihr siebtes Studioalbum “Order in Decline” veröffentlicht.

Wer seine Teenagerzeit in der Ära der Jahrtausendwende erlebte, hatte kaum eine Chance an SUM 41 vorbeizukommen, neben anderen Vertretern, wie Blink 182 oder Simple Plan. Das im Mai 2001 erschiene Debütalbum “All Killer, No Filler” ist bis dato das erfolgreichste Album der Band. Ihr Stil damals locker, frech und fröhlich, hat sich mit zunehmenden Alter sichtlich gewandelt. “Order in Decline” ist aggressiver, härter und inhaltlich wesentlich ernster, als dies noch in den 2000ern der Fall war.

Sänger Deryck Whibley äußerte sich folgendermaßen zu “Order in Decline”:

„Das Letzte, was ich tun wollte, war eine soziale oder politische Protestakte zu schreiben“.

Deryck gesteht allerdings auch direkt ein:

„Es ist aber dennoch sehr schwer, keine Gefühle für alles zu haben, was in der Welt vor sich geht“.

Somit hat “Order in Decline” unbewusst eine sozialkritische Message bekommen, welche aber nicht die Basis des Albums ist. Für Deryck selbst ist “Order in Decline” eine Seite aus seinem Tagebuch mit vielen düsteren Kapiteln. Ihrem Sound bleiben SUM 41 mit wenigen Ausnahmen treu. Viel Punk und seit der Rückkehr von Gitarrist Dave Baksh im Jahr 2015 gibt es wieder vermehrt Metal-Riffs und Solos. Wie auch schon auf den vorangegangenen Alben sind auf “Order in Decline” wieder ein bis zwei ruhigere Songs zu hören, in diesem Fall “Never There” und “Catching Fire”, worin Deryck tiefe Einblicke in seine schwersten Zeiten gibt. Mir persönlich gefällt der Track “The People Vs…” in puncto Sound und Lyrik am besten und wer den Text versteht oder direkt liest, wird unschwer erkennen um was bzw. wen es sich dort handelt.

Mit “Order in Decline” haben SUM 41 ein Album geschrieben, welches sowohl persönlicher als auch gesellschaftlicher Natur ist. Ernster als jemals zuvor, aber auf keinen Fall langweilig oder abgedroschen. Auch wenn man sich noch ein oder zwei Songs mehr auf “Order in Decline” gewünscht hätte, spricht das Ergebnis für sich.   

 

 

  1. Turning Away
  2. Out for Blood
  3. The New Sensation
  4. A Death in the Family
  5. Heads will Roll
  6. 45 (A Matter of Time)
  7. Never There
  8. Eat you Alive
  9. The People Vs…
  10. Catching Fire

https://www.sum41.com/

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