Subway To Sally

Subway To Sally – HEY! (STS Entertainment, 08.03.2019)

Knappe fünf Jahre haben die Potsdamer Subway To Sally sich nicht mit einem neuen Studioalbum und dessen Veröffentlichung beschäftigt. Vor knappen zwei Jahren gab es die Veröffentlichung des sehr guten Livealbums „Neon“. Das war es erstmal.

Mit „HEY!“ meldet die Band sich nun zurück. Nachdem das Vorgängeralbum „Mitgift“ eher als ganzheitliches Konzept durchgegangen ist, stehen auf „HEY!“ wieder vermehrt die einzelnen Songs mit Mittelpunkt. Aber so ganz ohne durchgehendes Thema kommen Subway To Sally auch auf „HEY!“ nicht aus. Wie man es von der Band gewohnt ist, beschäftigt man sich mit aktuellen gesellschaftlichen Missständen.

Den Anfang macht der Song „Island“. Unterstützung bekommt die Band hier beim Gesang vom Lords-Of-The-Lost-Sänger Chris Harms. Hier geben Subway To Sally Realitätsflüchtlingen den Rat doch nach Island auszuwandern. Die armen Isländer, was sollen die denn mit den ganzen realitätsfernen Gestalten anfangen, welche sich momentan aus ihren Löchern wagen? Ist wahrscheinlich eher symbolisch gemeint. Wie auch immer, der Song ist sehr hart ausgefallen. Zum Ende hin treten die Melodien, welche die Geigerin der Band aus ihrem Instrument holt, mehr in den Vordergrund!

„Imperator Rex Graecorum“ erinnert mich ein wenig an die Anfangstage der Band. Der lateinische Text setzt den Song automatisch in ein mittelalterliches Licht, dazu werden vermehrt entsprechende Instrumente eingesetzt. Sehr stimmungsvoll!

„Königin der Käfer“ ist eine dieser typischen Subway-To-Sally-Hymnen, welche im Konzerteinsatz besonders knallen könnte. „Am tiefen See“ ist die Fortsetzung zum Bandklassiker „Die Rose im Wasser“. Der Song greift ein wenig die elektronischen Klänge auf, welche auf dem Vorgängeralbum so präsent waren. Ohne allerdings die seltsamen Dubstep Rhythmen wieder aufzunehmen. Der weibliche Gesang kommt hier von Syrah (Qntal).

Mit Devo von Oomph! hat noch ein weiterer Gastsänger einen Auftritt auf „HEY!“. Im Song „Selbstbetrug“ ist er für den garstigen Refrain verantwortlich. Ein schöner Kontrast zu Eric Fish.

Mein Highlight des Albums ist „Messias“. Der Song setzt sich mit dem Thema Konsum in sehr kritischer Art und Weise auseinander, dabei setzt die Band auf wechselnde Rhythmik, eindringlichen Gesang und eine griffige Melodie!

„HEY!“ ist ein gutes Subway To Sally Album geworden und meiner Meinung nach ein ganzes Pfund besser als „Mitgift“.

1. Island
2. Imperator Rex Graecorum
3. Königin der Käfer
4. Messias
5. Die Engel steigen auf
6. Anna´s Theme
7. Am tiefen See
8. Selbstbetrug
9. Bis die Welt auseinanderbricht
10. Alles was das Herz will
11. Aufgewacht

https://subwaytosally.com/

 

Photocredit:  Alexander Schlesier, Skulls N Gears

4.1