Subsignal

Subsignal – La Muerta (Gentle Art Of Music, 25.05.2018)

Meine Lieblingsproggies von Subsignal um Mastermind Markus Steffen und Goldkehlchen Arno Menses sind mit einem neuem Album am Start. Ich freue mich jedesmal tierisch auf ein neues Lebenszeichen von den Jungs, weil der ganze Haufen immer megasympathisch daher kommt und stets top Musik raushaut.  “La muerta” heißt das neue Werk und man konnte ja schon vorab den neuen Song “Even Though The Stars Don’t Shine” reinschauen/hören. Gerade bei diesem Song spiegelt sich das wider, was sich durch das ganze Album zieht: es ist eingängiger geworden als mancher Vorgänger und hat eine sehr starke AOR-Schlagseite. Arno ist ja bekennender AOR-Liebhaber, kann sich also hier jetzt komplett ausleben.

Falls ich überhaupt etwas zu kritisieren habe, dann ist das Meckern auf allerhöchstem Niveau. Produktion und Sound sind wieder hervorragend. Für die Produktion verpflichtete man die RPWL-Recken Yogi Lang und Kalle Wallner – super Job.

Mit dem Intro “271 Days” startet der Longplayer. Tolles, schweres Riff wandert in melodische Akkorde und zurück – sehr schöner Einstieg. Mit dem Titeltrack “La Muerta” geht es weiter. Kleines Drumintro, gefolgt von einer schönen Gitarrenlinie, gleichzeitig Thema des Songs. Kleine Stakkato-Riffs mit Arnos einzigartiger Stimme nehmen den Hörer in einen großartigen Melodiebogen bis zum Refrain. Das ist Songwriting-Kunst.

“The Bells Of Lyonesse” ist Track 3. Mit getragenem Einstieg baut sich der Song langsam auf. Eher eine ruhige Nummer mit tollen Gesangslinien und auch hier wieder ein sehr großer Refrain. Weiter geht s mit “Every Able Hand”. Ein Keyboardanfang, der mich sofort an alte Arena zu “The Visitor”-Zeiten erinnert. Toller Song,  aber eher ohne große Spitzen, hier trägt der Keyboardteil den Song. “Teardrops Will Dry In Source Of Origin” – ist ein Akustikgitarren-Balladen-Meisterwerk. Mehr Feeeling kann man in sechs Saiten nicht legen. “The Approaches” startet wie ein frischer Frühlingswind, aufgebaut mit Riffs, um dann melodiös einen Gang runterzuschalten. Sehr abwechslungsreich aufgebaut – toll.

Jetzt sind wir auch schon bei “Even Though The Stars Don’t Shine”. Die “Hit”-Single mit sehr starker AOR-Schlagseite. Hier wurde anscheinend bewusst der “kommerziellste” Song ausgewählt. Ist ja auch ok, mir persönlich gefallen andere einen Tick besser. Jetzt sind wir bei “The Passage” angekommen, hier wieder eine prägnante Keyboard Melodie, mit etwas härterem Riffing. Sehr geil. Bis jetzt mein Lieblingssong, hier haut Arno auch wieder alles raus, was man an Melodie in die Stimme packen kann. Bei “When All The Trains Are Sleeping” geht’s etwas mehr in ältere Subsignal-Gefilde, meiner Meinung nach. Hätte problemlos auf einem der Vorgängeralben stehen können. Tolle Nummer, mit einem flockigen Refrain. Die Nummer 10 “As Birds On Pinions Free” geht im Midtempo weiter, um kurz ruhiger zu werden, im Refrain wieder an Fahrt zunimmt. Schöne Gitarrenmelodie, die sich durch den Song trägt, um in einem tollen Solo zu enden. Der Schluss dieses Werkes bekleidet der Song “Some Kind Of Drowning”. Schwerer Klavieranfang, sehr getragen. Mit einsetzendem Gesang verfällt man in eine melancholische Stimmung, großartig komponiert mit Gastsängerin Marjana Semkina von  IAMTHEMORNING. Ein sehr getrager Abschluss einer tollen Platte mit minimalen Abzügen.

Es ist alles Geschmackssache und ich liebe die Band und deren Vorgänger seit Demotagen. “La Muerta” ist mir einen Tick zu AOR-Lastig. Mir hätte die Düsternis von “Beautiful & Monstrous” hier und da etwas besser gefallen. Aber wie gesagt, das ist Meckern auf allerhöchstem Niveau und handwerklich haben Markus und Arno wieder ganze Arbeit geleistet und ich freue mich auf der anstehen Tour die Truppe wieder zu erleben und einen Smalltalk abzuhalten. Wer die Band noch nicht kennen sollte und auf melodischem Metal, AOR und Prog steht, MUSS hier ein Ohr riskieren oder einfach zuschlagen!

 

 

Tracklisting:
01) 271 Days
02) La Muerta
03) The Bells Of Lyonesse
04) Every Able Hand
05) Teardrops Will Dry In Source Of Origin
06) The Approaches
07) Even Though The Stars Don’t Shine
08) The Passage
09) When All The Trains Are Sleeping
10) As Birds On Pinions Free
11) Some Kind Of Drowning

 

4.5