Als wären die Grammy-Nominierungen und hohe Chartplatzierungen nicht schon Ritterschlag genug, haben Spiritbox aus Kanada um Frontfrau Courtney LaPlante Kollaborationen mit einer Menge großer Namen und spielen u.a. mit Korn in Leipzig dieses Jahr.
Entsprechend gespannt war man also nach Debutalbum “Eternal Blue” auf das neue Stück harter Musik.
Wie im Vorgänger wird das Niveau hier durchgehend extrem hoch gehalten. Zwischen ballerndem Metalcore und großen melodischen Refrains gibt es hier auch großartig atmosphärische Parts, die aus dem ganzen Metalcore-Einheitsbrei auf jeden Fall rausstechen.
Neben einem großartigen Gesang von Courtney ballert sich hier das Schlagzeug nochmal deutlich direkter durch die gesamte Platte und wird angetrieben von fetten Riffs und gelegentlichen Breaks, die den Spannungsbogen greifbar machen.
Durch die für eine Metalcore-Platte recht spärlich gestreuten ruhigen Gesangspassagen mit clear Vocals wirkt das ganze Album wie ein vermutlich wieder kommerziell erfolgreiches, aber weniger Pop nutzendes Gegenstück zur Linkin Park Rückkehr. Wenn Courtney dann aber wie im Titelsong “Tsunami Sea” über längere Strecken die Screams eingepackt lässt und sich auf den klaren Gesang konzentriert, wird die Stärke dieser Band deutlich. Screams, Growls und Clear. Hier sitzt alles wie Arsch auf Eimer. Das merkt man dann auch deutlich, weil in “No Loss, No Love” nichts mehr von dem lieblichen Gesang übrig bleibt, sondern hier böse in knapp 3 Minuten, übrigens mit kleinen elektronischen Breaks, die gesamten kanadischen Wälder abgeholzt werden. Großes Kino!
Mit “Tsunami Sea” ist Spiritbox damit ein wirklich großer Wurf gelungen! 11 Songs die in Songwriting und musikalischem Können aller Beteiligten hier mit Sicherheit ein wenig zeitlose Rockgeschichte geschrieben haben. Absolute Kaufempfehlung!
- Fata Morgana
- Black Rainbow
- Perfect Soul
- Keep Sweet
- Soft Spine
- Tsunami Sea
- A Haven With Two Faces
- No Loss, No Love
- Crystal Roses
- Ride The Wave
- Deep End
Foto: Jonathan Weiner