Das aus Frankreich stammende Duo Specio setzt sich aus Sasha Andrès und Nicolas Laureau zusammen. Beide haben bereits mit unterschiedlichen Bands und Projekten im Bereich der Improvisations- und Experimental aber auch Pop- und Rockmusik auf sich aufmerksam gemacht. Für Iíhr erstes gemeinsames Album gefällt mir die bei Bandcamp angegebene Bezeichnung “Francophone Dreampop“ am besten.
Die Musik basiert auf traditionellen Instrumenten wie Piano, Gitarre, Synthesizer und Schlagzeug auf der einen Seite und elektronischen Geräuschen und einer oftmals ausgefallenen Perkussion auf der anderen. Über den von diesen Instrumenten erzeugten Klängen „thront“ die Stimme von Sasha, die allerdings selten singt, sondern zumeist mit Spoken Words unterwegs ist. Und wenn sie sich Gesang annähert, wird die Stimme mehr zum zusätzlichen Instrument.
Die erzeugte Musik ist eine sehr ruhige, verträumte und experimentelle Post-Pop-Variante. In vielen Stücken wird das Grundthema auf einem der Instrumente (zumeist die Gitarre oder die Tasten) stetig wiederholt und um diese Melodien ranken sich dann die Geräusche und erzeugen so eine starke Atmosphäre.
Besonders hervorzuheben ist direkt der Opener „Ex-Agir“, der mit seinen perlenden Gitarrenklängen und den eingestreuten Tastenklängen in wundervolle Weise an die frühen Cocteau Twins erinnert und „Birds Nest“, das eine verhallende Gitarre zu einem repetiven Bass bietet. Diese Mixtur erzeugt eine wunderbbar psychedelische Traumlandschaft. Die eingestreuten, naiv klingenden Synthie-Klänge passen hier auch sehr gut hinein und der in diesem Fall von beiden imitierte Gesang vervollständigt diese kleine Psych-Perle.
Aber eigentlich gibt es keine schwachen Stücke auf diesem wunderschönen Album. Es gibt Chansonklänge mit leichten Contemporary-Versatzstücken, verhuschten Jazzpop mit angedeuteten Rockelementen und, und, und… und das Ganze verbindet sich doch zu einem sehr einheitlichen und immer gut hörbaren Album.
Dazu trägt vor allem die Instrumentierung bei. Diese ist eher spartanisch, dafür aber auf den Punkt gebracht. Es gibt hier keinen Ton, der nicht an der richtigen Stelle wäre und keinen Ton, der gar überflüssig wäre.
Ein wunderbares Album mit Ecken und Kanten aber trotzdem eingängig und im Gesamtbild einfach nur schön.
- Ex-Agir
- Flux
- Light Codes
- Va Jouer!
- Birds Nest
- Ouvrir
- Vertical Janus
- Teenage
- Râga (Bonus Track)
https://specio.bandcamp.com/album/specio