Ganz kommt man hier ohne Namedropping nicht aus. Ein bisschen auffallen muss sein…
Gegründet wurden Sonic Medusa 2009 in Los Angeles von Goatsnake- / The Obsessed-Drummer Greg Rogers. Seit Anfang mit dabei: ein aktueller Goatsnake-Bandkollege Scott Renner am Bass. Hinzu kommen der neue Mann hinter Mikro und Gitarre, Dirty D, sowie Zweit-Gitarrist Steven Darrow.
Das Quartett veröffentlicht nun seine Debüt-EP „The Sunset Soundhouse Tapes“ offiziell über ein Label. Eine gute Entscheidung. Denn das Ding macht Spaß. Der Titel klingt wie ein Tribut an die legendären Soundhouse-Tapes von Iron Maiden sowie die altehrwürdigen Sunset Studios in Hollywood, in denen Klassiker wie „IV“ von Led Zeppelin oder „Exile on Main St.“ von den Stones entstanden.
Aber genug des Geplänkels. Wie klingt die Band denn? Nun, vielleicht etwas anders, wie man es von Muckern aus dem Doom-/Stoner-Bereich erwarten würde. Sonic Medusa graben tief in der Hard’n’Heavy-Geschichte und speisen ihren Sound aus zahlreichen Zutaten der 70er und frühen 80er. Gleich der erste Track „Cold Wind“ klingt nach alten „New Wave of British Heavy Metal“-Tagen, in denen der Hardrock mit viel punkiger Energie zum Heavy Metal wurde. Das Ding ist ein lospreschender Song mit starkem Hardrock-Hang, eingespielt mit jeder Menge Schmackes und viel lässigem Flair. Das hat was, auch wenn der Sound sattsam bekannt ist.
Die restlichen Songs sind dafür nicht so knackig und man geht mehr in die Breite. Richtig aus sich raus geht die Band vor allem beim überlangen „Goblin Suite“. Ein Sabbath-Riff gibt den Ton an, der Gesang ist kernig-emotional und die Gitarren hauen in bester Thin-Lizzy-Manier zahlreiche lässige Leads- und Soli raus. „Medusa“ schlägt in eine ähnliche Kerbe – nur eine ganze Ecke düsterer und atmosphärischer. Tja, und dann gibt es mit „Wolf’s Prayer“ tatsächlich noch einen Anflug von Doom. In der ersten Hälfte zieht man schwerfällig durch den Matsch, nur um in der zweiten altmodisch die Rocksau durchs Dorf zu treiben.
Was Sonic Medusa hier zelebrieren macht zweifelsohne Spaß. Eine liebevolle Oldschool-Vorstellung. Der Innovationswert ist gleich null, aber die Herren wissen was sie tun. Sollte man noch an der einen oder anderen Schraube drehen, könnte die nächste Veröffentlichung wirklich stark werden. Bis dahin ist „The Sunset Soundhouse Tapes“ mit seinen vier Songs schon mal ein angenehmer, rund 27-minütiger Aufwärmer.
Trackliste:
1. Cold Wind
2. Wolf’s Prayer
3. Goblin Suite
4. Medusa