SOM – The Shape Of Everything (Pelagic Records, 21.01.2022)

Beim Label Pelagic Records hat man ja immer so eine gewisse Erwartungshaltung, was den Inhalt ihrer Veröffentlichungen betrifft (Postrock! Postmetal!), auch wenn man z.B. gerade mit den Veröffentlichungen von Lustmord, Årabrot oder Karin Park diese sauber durchbrochen hat. Und SOM klingen schon wieder etwas anders. Und passen dann doch wieder.

Denn Metal ist definitiv drin. Und Atmosphäre. Aber anders. Wenn das Album mit großen, bombastischen Klängen der Devin-Townsend-Schule startet, hört man noch auf. Als der Gesang einsetzt ist man erst einmal überrascht. Statt groß jubiliert und geschrieen wird die Stimme in zurückhaltender Dream-Pop-Manier eingesetzt. Immer etwa introvertiert und außerweltlich klingt jene. So stellt sich zum massiven Klangteppich ein nicht gerade wenig dezentes Shoegaze-Feeling ein. Eine etwas ungewöhnliche Kombination, aber zweifelsohne interessant.

Leider schaffen es SOM nicht richtig durchgehend packende Songs daraus zu entwickeln. Denn irgendwie klingt alles immer irgendwie gleich, was dafür sorgt, dass das Album etwas dahinplätschert, auch wenn der Klang gefällt. Ein paar wummernde Doom-Klänge („Animals“) oder eingängige Gitarrentexturen („Shape“) gehen gut ins Ohr, ein paar Hooks wären trotzdem schön. Am besten funktioniert das hintenraus beim hell treibenden „Wrong“ und dem schweren „Heart Attack“.

Sicherlich kein schlechtes Album, auf jeden Fall eine interessante Band. Definitiv etwas in das man sich einhören muss, um die Schönheit zu entdecken.

 

Trackliste:
1. Moment
2. Animals
3. Center
4. Shape
5. Clocks
6. Wrong
7. Heart Attack
8. Son of Winter

 

 

Photo-Credit:  Samia Zaidi

 

3.7