Photo-Credit: Mike Repasch Nieves

SOM – Let The Light In (Pelagic Records, 14.03.2025)

In der Rezension ihres letzten Werks „The Shape Of Everything“ bescheinigte ich SOM vor drei Jahren noch folgendes: „Leider schaffen es SOM nicht richtig durchgehend packende Songs daraus zu entwickeln. Denn irgendwie klingt alles immer irgendwie gleich, was dafür sorgt, dass das Album etwas dahinplätschert, auch wenn der Sound gefällt.“ Der Sound gefällt anno 2025 noch immer. Aber in Sachen Songwriting und Abwechslungsreichtum hat sich die Band zweifellos gesteigert, was ihr drittes Werk „Let The Light In“ zu einen ziemlich guten Stück Musik macht.

Ein Kollege bezeichnete den Stil von SOM mal als Doom-Pop und so skurril diese Umschreibung klingt, so treffend ist sie irgendwie auch. Der Sound der Band ist schwer, durchaus heavy schleifend und ruppig, allerdings auch modern, gleichermaßen an Devin Townsend und die Deftones erinnernd gespielt. Als Kontrast dazu klingt der helle Gesang ziemlich zurückhaltend und verträumt, ganz wie man es aus der Shoegaze-/Dreampop-Richtung her kennt. Und das Wechselspiel aus diesen zwei doch recht unterschiedlichen Polen sorgt für seine durchaus vorhandene Faszination.

Die Songs selbst erinnern in ihrer Machart etwas an ihre Labelkollegen Klone. SOM klingen auf „Let The Light“ aber kräftiger, spannender und emotionaler. Gerade der immer wieder aufblitzende Melodienreichtum sorgt für einen positiv mitreißenden Wohlklang. Um darin nicht zu versinken, kontert man jenen immer wieder mit kräftigen, metallischen Riffs, die aber nicht affektiert oder nur dem Effekt geschuldet klingen.

Gerade „Give Blood“ und das fast schon hypnotisch wirkende „Chemicals“ sind gute Beispiele hierfür. Darüber hinaus findet man auch einen fast schon rockig geradlinigen Song wie „Nightmares“, der sich mit wohligen Wolken einlullenden Stücken wie „The Place That I Belong“ entgegen stellt.

Den im ersten Absatz erwähnten Kritikpunkt hat die Band somit eindeutig ausgeräumt und ein durchgehend feines und auch ziemlich eigenständig klingendes Album eingespielt. Das gefällt!

 

Trackliste:
1. Don’t Look Back
2. Let the Light In
3. Chemicals
4. The Place That I Belong
5. Give Blood
6. Nightmares
7. Under Streetlights
8. The Light

 

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