Sodom – Genesis XIX (Steamhammer/SPV, 27.11.2020)

Da ist das Ding. Die Freude war groß, als die Bemusterung des neuen Sodom-Albums „Genesis XIX“ eingetroffen ist. Das Album ist in den letzten zwei Wochen bei mir ziemlich oft durch die Stereoanlage gerauscht. Die anfängliche Begeisterung ist mittlerweile etwas abgeflacht und hat sich normalisiert. Woran mag das liegen?

Der erste Durchlauf war beeindruckend. Produzent Siggi Bemm hat den zwölf Songs von „Genesis XIX“ einen Sound verpasst, welcher auch ziemlich „bämm“ ist. Fetter Sound, dicke Riffs und das mitten ins Gesicht. Ja, so mag ich Thrash Metal.

Zudem scheint sich die Band auch wieder ein wenig auf ihre Frühphase zu besinnen. Songs wie „Blind Superstition“, „Genesis XIX“ und „Friendly Fire“ klingen deutlich ruppiger als das was auf den letzten Alben von Sodom zu hören gewesen ist.

Und bei den letzten Alben liegt vielleicht genau der Knackpunkt! Alben wie „Decision Day“, „Epitome Of Torture“ und das famose „In War And Pieces“ sind musikalisch irgendwie langlebiger und haben sich bis heute nicht so schnell abgenutzt wie „Genesis XIX“ in zwei Wochen. Klingt seltsam, empfinde ich aber so.

Bitte nicht missverstehen!

„Genesis XIX“ ist ein gutes Thrash-Metal-Album, Angelripper röchelt so wie man ihn kennt und mag. Die Instrumentalabteilung ist perfekt aufeinander eingespielt. Der neue Drummer agiert mit ordentlich Power.

Die Songs laufen gut ins Gehör. „Sodom & Gomorrah“ ist mein Favorit von „Genesis XIX“. Der Song ist schön oldschoolig ausgefallen, aber im Gesamten gehen Sodom mir hier zu sehr mit dem Blick auf die ältere Vergangenheit zu Werke. Mir fehlen ein wenig die Ideen der letzten Alben!

 

1. Blind Superstition
2. Sodom & Gomorrah
3. Euthanasia
4. Genesis XIX
5. Nicht mehr mein Land
6. Glock N‘ Roll
7. The Harponeer
8. Dehumanized
9. Occult Perpetrator
10. Waldo & Pigpen
11. Indoctrination
12. Friendly Fire

http://www.sodomized.info/

Fotos © Mumpi Kuenster

 

3.8