Sodom

Sodom – Decision Day (Steamhammer, 26.08.2016)

Seit sage und schreibe 35 Jahren machen Sodom mit ihrem kompromisslosen Thrash Metal die Bühnen der Welt schon unsicher. Fünf Jahre nach der Bandgründung kam 1986 das erste Album auf den Markt. Im Folgejahr ebnete die Scheibe “Persecution Mania” den Weg zum internationalen Erfolg der Band.

Den Einstieg macht „In Retribution“ und es grenzt schon an Wahnsinn eine Scheibe mit so einer Nummer zu beginnen, die noch dazu die längste des Albums ist. Aber der Einstieg ist geglückt denn „In Retribution“ macht echt Bock auf den Rest der Scheibe… Zum Beispiel auf das direkt folgende „Rolling Thunder“. Das Tempo drosseln? Sowas gibt es bei Sodom nicht, also wird fröhlich weiter geballert.

Jetzt sind wir aber mal auf den Titeltrack der Scheibe gespannt. „Decision Day“ handelt vom D-Day, dem 6. Juni 1944. An diesem Tag landeten alliierte Truppen in der Normandie, um von Westen her anzugreifen. Hinter der nächsten Ecke wartet dann auch schon der nächste Irre auf uns. „Caligula“ erzählt von dem wahnsinnigen, römischen Herrscher, den die meisten unter dem Namen Julius Cäsar kennen.

„Who Is God?“ und „Strange Lost World“ fahren thematisch die gleiche Schiene. Zweifel an Gott sind der Grundtenor dieser beiden Songs. Das war‘s dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Während „Who Is God?“ eher schnell zu Werke geht, ist „Strange Lost World“ von der groovigen Sorte.

Aus „Vaginal Born Evil“ werde ich nicht so ganz schlau. Die Quintessenz könnte natürlich sein, dass man auch böse zur Welt kommen kann. Geprägt von diversen Rhythmuswechseln eine tolle Nummer die für Kurzweil sorgt. So ähnlich kommt auch „Belligerence“ daher. Würde man am Anfang noch mit einem starken Death-Metal-Einschlag rechnen, wird man kurz darauf eines Besseren belehrt. Man könnte meinen Rhythmuswechsel gab’s gerade auf dem Grabbeltisch.

Mit „Blood Lions“ wird die Convenience-Jagd auf Löwen, die in Gefangenschaft aufgezogen wurden, und die Vermarktung von den Überresten für alternative Medizin angeprangert. Tom geht mit den Kunden dieser Machenschaften hart ins Gericht.

„Sacred Warpath“ kommt mit einem eher unerwarteten Instrumentalpart daher, in dem man tatsächlich unverzerrte Stromgitarren hören kann. Den Abschluss macht „Refused To Die“. Die Vocals in diesem Song könnten schon fast einem Black-Metal-Song entliehen sein. Ein würdiger Abschluss für ein starkes Album.

Der größte Unterschied zum Vorgänger sind definitiv die Vocals, die sich stilistisch stark an den frühen Werken von Sodom orientieren. In der Summe ein echt starkes Album.

 

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Tracklist:

  1. In Retribution
  2. Rolling Thunder
  3. Decision Day
  4. Calicula
  5. Who Is God
  6. Strange Lost World
  7. Vaginal Born Evil
  8. Belligerence
  9. Bloood Lions
  10. Sacred Warpath
  11. Refused To Die

 

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4.5