Smoulder – Violet Creed Of Vengeance (Cruz del Sur Music, 21.04.2023)

Vor vier Jahren konnten die um die kanadische Sängerin Sarah Ann gruppierten Smoulder einiges an Staub in der treumetallischen Szene aufwirbeln. „Times Of Obscene Evil And Wild Daring“ war ein gutes Album mit epischen Anklängen. Mit „Violet Creed Of Vengenace“ setzt man das fort. In seiner Gesamtheit packt das Ding sogar noch ein bisschen mehr.

Wobei die Zutaten sattsam bekannt sind. Kraftvoller, traditioneller Heavy Metal mit großen Gesten. Sehr kernig, mit viel Schwertschwingerei und Kampfgetümmel. Weltflucht-Metal der guten Sorte mit viel Schmackes dargeboten. Immer an der Grenze zum großen hymnischen Getöse, dann aber doch angenehm bodenständig. Das gefällt.

Das Album ist dynamisch aufgebaut. Schnelle, mitreißende Songs wechseln sich mit getrageneren, episch angelegten Stücken ab, wobei das Pendel leicht in letztere Richtung ausschlägt. Mit dem Titeltrack startet man schön kraftvoll stampfend. Smoulder verbreiten mitnehmende, kämpferische Stimmung. Gut gewählte Eröffnung. Wo das folgende „The Talisman And The Blade“ gleich die ruppige, kräftig nach vorne drückende Seite der Band präsentiert, klingt man im folgenden „Midnight In The Mirror World“ wie die kleine Schwester von Atlantean Kodex. Doch wo die Bayern das ganz große Besteck auspacken, agieren Smoulder etwas zurückhaltender und leichter.

Das Album besitzt einen guten Fluss und die letzten vier Nummern finden abermals die richtige Waage zwischen Rohheit und begeistertem Fäusterecken. Dazu passt das vom großen Michael Whelan gemalte Artwork wie das sprichwörtliche Hinterteil auf den Eimer.

Ziemlich gutes Ding!

 

Trackliste:
1. Violent Creed of Vengeance
2. The Talisman and the Blade
3. Midnight in the Mirror World
4. Path Of Witchery
5. Victims Of Fate
6. Spellforger
7. Dragonslayer’s Doom

 

 

Photo-Credit: Emma Gronqvist

 

4.2