Smith & Swanson – Smith & Swanson (No Remorse Records, 25.02.2022)

Smith & Swanson sind der fränkische Gitarrist Tim Schmidt und der amerikanische Sänger Phil Swanson. Letzteren kennt man als Kauzstimme von Hour of 13, Briton Rites oder auch Vestal Claret. Gemeinsam mit Schmidt, der sonst für Thronehammer in die Saiten haut, hat er auch die Heavy-Rock-/Doom-Band Seamount am Laufen. Leider hat man seit dem 2015er „Nitro Jesus“ nicht mehr wirklich was den beiden gehört.

Das ändert sich jetzt hiermit. Eigentlich hatte man nur ein paar gemeinsame Demos aufnehmen wollen. Damit erregte man wiederum das Interesse der griechischen Stahlschmiede No Remorse Records. Und so wurde daraus tatsächlich ein Album, welches mir hier als Silberscheibe vorliegt. Und verdammt, ich bin ziemlich davon angetan, auch wenn es alles andere als perfekt klingt!

Das soll es wohl auch gar nicht und das vermeintlich Unperfekte macht auch irgendwie den Charme der sieben Songs aus. Ungehobelt und pur klingt das Album, aber reichlich authentisch. Fast wie eine Jam-Session, in der aus ein paar spontanen Ideen diese Stücke entsprangen. Das dürfte nicht jedermanns Sache sein.

Aber für Freunde melodischen Dooms á la frühe Black Sabbath ist das teilweise eine kleine Goldgrube. Das Riffing von Herrn Schmidt hat einen tollen Ton, ist heavy, ruppig im Abgang und herrlich oldschool. Der Gesang von Swanson gewohnt kraftvoll, aber natürlich auch eigenwillig. Der Mann schafft es aber immer wieder packende Gesangslinien in den Raum zu stellen oder mitreißende Hooks einzuflechten. Bei einem Refrain wie „cuz life is to hard to leave without scars and be broken again“ muss man einfach mitgehen („Like Glass“).

Daumen nach oben, Männer!

 

Trackliste:
1. No Colors
2. Like Glass
3. Refuse
4. Lucifer And Diana
5. Bastard
6. Song For Harry
7. Worms

 

4.2