Slow – IV: Mythologiae (code666, 25.01.2019)

Slow – viel passender könnte ein Bandname gar nicht passen. Denn mit Geschwindigkeitsrekorden fällt das belgische Projekt von Multiinstrumentalist Déhà nicht auf. Es steht auf dem Programm: Doom. Welcher Art? Das klären wir im Folgenden auf.

„IV – Mytholodiae“ ist an sich kein neues Album. Denn ursprünglich erschien es bereits im Jahr 2015. Mit dem Endergebnis war der Mann aber anscheinend nicht ganz zufrieden. Deswegen wurde remixt, remastert und Teile neu eingespielt. Man ergänzte das Ganze um einen weiteren Track und das Cover wurde ebenfalls neu gemacht. Schützenhilfe erhielt er dabei von Lore, sodass Slow auf diesem Album sogar ein Duo sind. Ich kenne das Ausgangswerk nicht. Aber diese Version überzeugt, so dass sich die Überarbeitung wohl gelohnt hat.

Die zu hörende Musik ist keine Easy-Listening. Klare Formeln gibt es keine, man lässt sich Zeit. Zwischen knapp 11 und 14 Minuten lang sind die sechs Tracks von „IV – Mytholodiae“. Getragen im Tempo, an sich einfach strukturiert und doch eindringlich in der Wirkung. Am Anfang steht eine ambiente Synth-Fläche, bevor klare, doomige Gitarrenakkorden und eine flüsternde Stimme erklingen. Erst viel später entwickelt sich jener Sound, der gerne als „Funeral Doom“ beschrieben wird. Karge, schleppende, todtraurige und schwere Sounds mit growlendem Gesang. Jener klingt aber gar nicht so brutal und niederschmetternd, sondern fügt sich bestens in den atmosphärischen Sound ein.

Überhaupt klingt die Musik von Slow trotz ihrer bedrückenden Melancholie immer wieder erstaunlich leicht und freundlich. Wie ein Lichtstrahl im dichten Nebel der Verdammnis. Das ist fast ungewöhnlich, wirkt aber wirklich einnehmend. Trotzdem bleibt „IV – Mytholodiae“ ein Album auf das man sich einlassen mögen muss, ansonsten wirkt es einfach nur langweilig. Die überlangen Stücke entwickeln sich langsam und bedächtig, besitzen aber immer wieder kleine Haken und Ösen, an denen man sich festhalten kann.

Höchst atmosphärischer (Funeral) Doom mit Ambient-Komponenten – so oder ähnlich könnte man das Gehörte umschreiben.

 

Trackliste:
1. The Standing Giant
2. The Drowning Angel
3. The Suffering Rebel
4. The Dying God
5. Sorrow’s Shadow
6. The Break of Dawn

 

 

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4.3