Slope – Losing Grip (VÖ 11.08.2017)

Die Duisburger Hardcore-Band Slope veröffentlicht am Freitag nach “Helix” im Jahr 2014 die zweite EP der Bandgeschichte. Die Genre-Einstufung ist jedoch nicht einzig bei Hardcore zu suchen, führen doch weitere Elemente aus Punk, Grunge und Funk zu einem interessanten Genre-mix.

Beim Betrachten des Covers kommt der Gedanke auf, es könnte schmutzig zugehen, sieht man dort einen langhaarigen bärtigen Mann, der uns einen lila Berg mit dem Titel der Scheibe vor die Füße reiert. Da es jedoch für Plattencover kein beauftragtes Putzpersonal vonnöten ist, die hier schwerstarbeit beim Entfernen des ehemaligen knochendurchsetzten Mageninhaltes zu verrichten hätte,  kümmern wir uns mal um die Musik.

 

Die Scheibe wirkt frisch und unbekümmert, wie es bei jungen Bands häufiger zu hören ist. Schon der Opener 95 (nine to five) der insgesamt sieben Tracks langen Scheibe gefällt durch einen gekonnten Stilmix zwischen groovigen Beats und harten Gitarrenriffs. Auch die Hardcore-typischen Shouts sowie gekonnte Tempowechsel fehlen hier nicht. Schönes Dingen!

Höhepunkt der EP ist sicherlich der dritte Track „Goodbye Mr. Dandy“, zu dem Slope bereits ein schräges Video veröffentlicht hat. Der Song selbst, eingängig und hart macht Spaß und geht voran. Ebenso das Video, wo man sich fragt, ob hier normale Szenen eines Duisburger Zechenviertel-Vorgartens gezeigt werden. Man weiß es nicht, aber offenbar hat es Spaß gemacht.

 

Mit Track 4 „Buzz off“ geht Slope weiter aggressiv voran – mit viel Tempo und rotzigen Gesang gibt’s ordentlich auf die Ohren bzw. auf die Fresse.

Hinten raus wird die rund 19-Minüte Platte etwas beschaulicher, schon Track 6 „The Void“ endet groovig und eher ruhig. Der Schlusspunkt ist dann eine reine Instrumental-Nummer, die zeigt das die Band auch die etwas weniger ruppige Akkorde beherrschen.

Das Fazit:

Wer gerne Musik im Stile von Anthrax oder Suicidal Tendencies  hört, wird an Slope seinen Gefallen finden. Die Songs sind hart, gefallen durch rotzigem Gesang  und Tempowechsel – sehr kurzweilig. Ebenso sind die Songs sehr kurz bei hohem Tempo. Dennoch entsteht ein wenig der Eindruck, dass man noch nicht ganz fertig wurde.  In Zeiten in denen viele Vollalben bei rund 30 Minuten Spielzeit enden, fehlt hier nicht mehr viel zu einem vollständigen Album. Die Neugier auf weitere Slope-Werke wurde zumindest bei mir geweckt.

3.8