Slightly Stoopid – Everyday Life, Everyday People (Stoopid Records/Membran, 13.07.2018)

Ihr seid noch auf der Suche nach einem Sommer-Soundtrack? Am besten von einer Band, der so richtig die Sonne aus dem Allerwertesten scheint? Nebenbei seid ihr auch musikalisch aufgeschlossen? Dann könnte vielleicht die neue Platte von Slightly Stoopid was für euch sein!

Die Amerikaner sind für ihren vielfältigen Sound bekannt, der sich aus so unterschiedlichen Richtungen wie Rock, Punk, Folk, Blues, Funk und Reggae speist. Bei „Everyday Life, Everydy People“ schlägt der Zeiger allerdings eindeutig Richtung letzterer Schublade aus. Dazu hat man sich etwas passende Prominenz ins Studio geladen. Neben den beiden altgedienten Jamaika-Legenden Yellowman und Don Carlos auch UB40-Frontmann Ali Campbell. Und anscheinend hat man gemeinsam mal ordentlich einen durchgezogen, denn die Platte klingt derart entspannt und gut gelaunt, dass automatisch die Sonne aufgeht.

Natürlich sollte man schon ein Faible für Reggae haben, sonst ist man hier irgendwie auf verlorenem Posten. Aber gerade wenn die Truppe altmodischen Westcoast-Sound mit großem Hang zum Pop mit Ganja-Klängen kreuzt, hat das seinen Reiz. Ergebnis sind leichtgängige, maximal eingängige Songs wie „Fire Below“, „No One Stops Us Now / Nobody Knows“, „Too Late“ oder das fast schon kitschig von Streichern untermalte „One More Night“.

Etwas aus der Masse heraus heben sich noch das Hiphop-artige „Higher Now“, die verhallte Dub-Nummer „If You Want It“ sowie das lässig Latin-beinflusst groovende, etwas schräg klingende „Everyday People“. Jenes ist keine Cover des Klassikers von Sly & The Family Stone. Dafür hat man sich an „Legalize It“ von Peter Tosh versucht. Durchaus gelungen.

Richtige Hits und die ganz großen Melodien schreiben andere. Das ist das größte Manko der Platte. Denn sie lebt vor allem von der lässigen Gesamtwirkung. Und darauf muss man sich schon einlassen können. Aber sicher kein schlechtes Album. Die Band bezeichnet es als „spirituelles Bad in positiver Party-Energie“. Passt auch wie der berühmte Arsch auf den Eimer!

 

Trackliste:
1. Glocks
2. Stay The Same
3. Fire Below
4. If You Want It
5. Too Late
6. Livin’ In Babylon
7. Higher Now
8. Legalize It
9. No One Stops Us Now / Nobody Knows
10. Talk Too Much
11. Punisher
12. Everyday People
13. One More Night

 

3.5