Slears – The Chaos Within (Metalapolis Records, 29.11.2024)

Slears beweisen mal wieder, dass man für modernen, international zu respektierenden Rock nicht immer in die Ferne schweifen muss. Denn genau das gibt es auch bei uns. Genauer gesagt am Schliersee im tiefsten Bayern. Nach einer schon fast unendlich wirkenden Wartezeit von sechs Jahren legt das Quintett jetzt endlich sein drittes Album vor. Aber das Warten hat sich gelohnt, denn „The Chaos Within“ ist richtig stark geworden!

Die lange Wartezeit hat auch mit den quälenden Pandemiejahren zu tun. Etwas das neben der chaotischen Weltlage auch immer wieder in die Stücke der Band hineinspielte. Aber den Kopf lässt man im Lager der Truppe nicht hängen, sondern man feuert lieber aus alle Rohren und macht Platz für gleißende Hoffnungsschimmer. Nicht zuletzt mit der Powerballade „Hope“, die nicht als einzige Nummer mit einem hymnischen Refrain gesegnet ist. Etwas was Slears immer öfter auf „The Choas Within“ gelingt.

Dabei sind Slears gar keine Band, die damit hausieren geht und mit plakativer Eingängigkeit mit der Tür ins Haus fällt. Die Band schreibt Stücke, die man vielleicht etwas auf sich wirken lassen muss. Dafür explodieren die Songs am Ende noch viel mehr, was das zeitgemäß groovende „Barricades“ oder das vorab ausgekoppelte „Particles“ beweisen. Zwei recht typische Slears-Stücke, die genau das bieten, wofür man steht: geradliniges Songwriting, welches gar nicht so einfach gestrickt ist, wie man meint, volle Riffpower und starker, kerniger Gesang, der mitreißt.

Lässt man sich erst einmal darauf ein, nehmen einen Slears ziemlich gefangen. Dass man auch ein bisschen mehr kann, beweist der Fünfer insbesondere mit dem überlangen „The Great Escape“, so etwas wie das Herzstück des Albums, das trotz seiner Länge ziemlich kurzweilig geworden ist.

Moderner Hardrock, nicht von der Stange, dafür aber mit viel Herz und Schmackes – genau das wird hier geboten. Zudem noch tadellos produziert und konkurrenzfähig eingetütet. Damit haben Slears (ihren vorläufigen?) Höhepunkt erreicht.

Ein starkes Album, welches gehört werden sollte!

 

Trackliste:
1. The Chaos Within
2. Barricades
3. Particles
4. Digital Dreamer
5. First Ascent
6. Hope
7. Face The Heat
8. Send Me A Sign
9. The Great Escape
10. Friendly Fire
11. Bare-Knuckle Symphony
12. I Feel Like A Fortress

 

4.5