Skyrider – Vol. 2 (High Roller Records, 27.03.2020)

Sieht man sich das bunte Trash-Cover der aktuellen EP und die dazugehörigen Bandfotos von Skyrider an, weiß man nicht so recht, ob die fünf jungen Briten das wirklich ernst meinen oder ob das alles eine ziemlich schlechte Parodie sein soll. So richtig schlüssig bin ich mir da auch am Ende noch nicht. Aber erst mal locker durch die Hose atmen und den Stock aus dem Hintern nehmen: im Traditionsstahl ab den 2010ern gehört das wohl einfach zum guten Ton. Na gut…

… lieber mal die Musik sprechen lassen. Und die geht in Ordnung. Wie schon zu vermuten, steckt das Quintett mit beiden Beinen in den 80ern fest. Moderne Klänge = Fehlanzeige. Man spielt einfach treibenden „Regressive Metal“ mit leichtem Hang Richtung New Wave Of British Heavy Metal. Da ist man in guter Gesellschaft zu Truppen wie Toledo Steel, Amulet, Wytch Hazel oder Seven Sisters. Die Qualität der beiden letztgenannten erreicht man allerdings nicht. Dafür sind die Kompositionen von Skyrider einfach zu gewöhnlich.

Klar, man variiert dezent im Tempo, schwingt mal eine flottere Keule oder sorgt mit ruhigen Songintros für einen Anflug an Stimmung. Aber so restlos begeistern kann man am Ende nicht, selbst wenn die ganze Chose durch und durch sympathisch ist. Gerade die hymnischen Momente von Songs wie „Dead City“ oder „Virtual Humanity“ machen Laune. Einen eher geradlinigen Titel wie „Mistress Of Darkness“ rettet man durch seine Spiellaune. Dafür wird’s am Ende mit „Take The Night“ ziemlich unspektakulär.

Für Freunde der aktuellen, britischen Generation von treumetallischen Truppen zumindest eine kleine Empfehlung wert.

 

Trackliste:
1. Virtual Humanity
2. Dead City
3. Midnight Ryder
4. Mistress of Darkness
5. Take The Night

 

3.7