Silvertomb – Edge Of Existence (Long Branch Records, 01.11.2019)

Die ehemaligen Type-O-Negative-Mitglieder Kenny Hickey (Gitarre, Gesang) und Johnny Kelly (Schlagzeug) haben eine neue Band. Mit an Bord ist ihr alter Kollege Hank Hell der Vorgängerband Seventh Void sowie Agnostic-Front-Gitarrist Joseph James und Keyboarder Aaron Joos (Awaken The Shadow, Empyreon).

Da erwartet man doch einen gewissen Stilmix. Aber am Ende führt man mehr oder weniger das weiter, was man vor rund einem Jahrzehnt mit den genannten Seventh Void begann. Silvertomb sind keine Gothic-Metal-Band, sondern ein dunkler Heavy-Rock-Bastard, der sich auch mal an trockenem Doom Metal oder Anflügen von Psychedelik bedient. Die Stimmung ist düster, aber auch kämpferisch. Die Texte beschäftigen sich mit der dunklen Seiten der Existenz. Und doch vergisst man nicht, einen kleinen hoffnungsvollen Silberstreif am Horizont zurück zu lassen.

Man höre nur das stimmungsmäßig abwechslungsreiche „Not Your Savior“, welches akustische Parts mit Heavyness und einem hellen Refrain am Ende kombiniert. Aber im Mittelpunkt stehen schwere, doomlastige Stücke, von denen das überlange „Right Of Passage / Crossing Over“ nur die Spitze des Eisbergs ist, aus dem die Schmerzen gemacht sind. Die Gitarrenriffs sind schwer, kleine Hooks werden effektvoll gesetzt und der eine oder andere Keyboardtupfer wird angenehm eingeflochten. Dazu singt Kenny Hickey in bester Chris-Cornell-Manier euphorisch seine Texte ins Mikro, so dass es kein Wunder ist, dass man immer wieder an die frühen Soundgarden denken muss. Ganz deutlich beim schwer losdonnernden „Love You Without No Lies“.

Trotz einer erkennbaren Linie versuchen Silvertomb ihre Songs interessant zu halten, was ihnen über weite Strecken auch gelingt. Mit „Eulogy / Requiem“ schafft man es sogar in nicht mal fünf Minuten ein kleines Epos zu kreieren. Zusammenfassend ist „Edge Of Existence“ ein doch recht ansprechendes Album geworden, welches Fans der genannten Soundgarden genauso ansprechen dürfte, wie Freunde von Bands wie Trouble.

Überraschung gelungen.

 

Trackliste:
1. Insomnia / Sunrise
2. Love You Without No Lies
3. So True
4. Not Your Savior
5. One Of You
6. Right Of Passage / Crossing Over
7. Eulogy / Requiem
8. Sleeping on Nails and Wine
9. Waiting

 

3.8