Saarbrücken ist ja jetzt nicht gerade der Mittelpunkt der Erde, aber trotz alledem kommen aus der Region regelmäßig geile Bands, vorwiegend aus dem Punkrock und Alternative-Bereich.
Mit einer gesunden Mischung aus Skatepunk und Hardcore überraschen mich die vier Sidewalk Surfers, die mit “Growing Up Is A Mess” an ihr 2018er Release “Dinner for Sinners” brachial anknüpfen und ein sperriges und krachendens Brett nach dem anderen raus hauen.
Das perfekte Zusammenspiel von cleanem und melodiösen Gesang, sowie der rotzigen und derben Stimme steigert definitiv den Widererkennungswert und hinterlässt auch bei mir persönlich einen bleibenden Eindruck.
Alles zusammen wirkt “Growing Up Is A Mess” so recht zeitlos und könnte genauso in der Zeit stattfinden, als ich selber noch regelmäßig pogend die Hardcore-Sounds von Bands wie Nations On Fire oder Yuppicide live abfeierte und so manches mal nach einem Konzert erst einmal wieder mühsam zusammengeflickt werden musste – vielen Dank in diesem Zusammenhang noch einmal an die Ambulanz des Schwerter Krankenhauses.
Körperlich mittlerweile geläutert, feiere ich aber trotz alledem Nummern wie den Opener “21” oder die Speedpunk Nummer “New World” ab… wie gesagt, die Vergangenheit lässt grüßen!
Aber nicht nur musikalisch wird hier richtig auf den Putz gehauen, auch inhaltlich geht es den Sidewalk Surfers darum, einen mal ordentlich durchzuschütteln und darauf aufmerksam zu machen, dass es in den meisten Bereichen eher fünf nach, als fünf vor zwölf ist.
Denn kriegen wir nicht langsam den Klimawandel und das immer weiter auseinander klaffende Gefälle zwischen Arm und reich hin, dann können wir bald endgültig dicht machen und den Stecker ziehen – wenn es eh nicht schon darauf hinaus läuft, dass alles in absehbarer Zeit abschmiert.
Aber bevor der letzte dann endgültig das Licht ausmacht, sollten wir allen gemeinsam noch so gut es geht dafür sorgen, dass wir das eine oder andere mal “Drunk Together” sind – und denkt dran, für das eigene “Porta Potty” ist auf dem Weg zum (hoffentlich bald einmal wieder stattfindenden Festival) bestimmt noch ein kleines Plätzchen frei im Wagen… ganz nach dem Motte “in meinem eigenen Dixie-Klo bin ich der Kapitän!”
Mir persönlich hat “Growing Up Is A Mess” nicht nur einen Abstecher in meine eigene Vergangenheit (mit allen Höhen und Tiefen) gebracht – ich werde das Album garantiert in meine persönliche Playlist aufnehmen und es wird mich somit definitiv auf der einen oder anderen Fahrt begleiten… quasi als Soundtrack für den nun anstehenden Sommer!
Titel:
1. 21
2. Anything, Anything
3. New World
4. Too Much
5. An Apology
6. Drunk Together
7. Growing Up
8. Blindfolded
9. Passion (ft. Magic Kötti)
10. Losers
11. Rapid Cycling
12. Porta Potty Anthem