Shy, Low – Snake Behind The Sun (Pelagic Records, 08.10.2021)

Das Gute, welche sich hinter dem Bösen versteckt… Diese Metapher verarbeitet man sinngemäß im Albumtitel „Snake Behind The Sun“. Und dieses Thema schlägt sich auch in den neuen Stücken des aus Richmond, Virginia stammenden Quartetts nieder.

Komplett instrumental spielt man mit Stimmungen und Wendungen, dass es eine wahre Pracht ist. Hinter jeder noch so hellen Biegung kann allerdings auch ein Abgrund lauern. Selbst unter dem fein melodisch gleitenden Opener „Where The Light Bends“ spürt man ein gewisses Unbehagen, auch wenn der Track in der Mitte schon fast hymnisch abhebt.

Ja, Shy, Low haben über vier Alben Hinweg ein Talent für packende Instrumentalstücke zwischen fein gesponnenem Postrock und harschen, bisweilen disharmonischen Metal-Versatzstücken entwickelt, welches sich auf ihrem neuesten Werk so richtig offenbart. Die rund 53 zu hörenden Minuten sind in der Tat ein sehr feines Stück Musik, welches die verschiedenen Stimmungsschattierungen auf äußerst flüssige und harmonische Art und Weise verbindet und zu einem packenden Klangteppich verwebt – düster und doch mit einer gewissen Leichtigkeit gesegnet.

Ja, „Snake Behind The Sun“ gefällt wahnsinnig gut, auch wenn es irgendwie schwer in Worte zu fassen ist, warum genau. Genreliebhaber sollten keinesfalls daran vorbeihören und lieber mit vollstem Genuss in die Musik von Shy, Low eintauchen!

 

Trackliste:
1. Where The Light Bends
2. Helioentropy
3. Umbra
4. Fulgurations
5. The Beacon
6. Fata Morgana
7. Decease Spe Re

4.3