Shy, Low – Babylonica (Pelagic Records, 26.05.2023)

Mit „Snake Behind The Sun“ haben Shy, Low im Oktober 2021 eines der besten, instrumentalen Postrock-Alben des Jahres vorleget. Da freut man sich natürlich, wenn ein Nachschlag ansteht. Leider ist „Babylonica“ nur eine EP mit drei Stücken und etwa 20 Minuten Laufzeit geworden. Aber immerhin.

Um das kürzere Ambientstück „33°24_06.0_N 84°14_48.7_W“ (gibt man die Koordinaten bei Google ein, findet man sich im Nirgendwo in Georgia wieder) gruppieren sich mit „The Salix“ und „Instinctual Estrangement“ zwei überlange Instrumentalstücke, welche es durchaus in sich haben und doch recht unterschiedlich klingen.

„The Salix“ startet mit sanftem Synth-Rauschen, bevor das Stück langsam, klar dahin gleitet und ab 2:40 aufwühlend wird. Trotz dem Einsatz von verzerrten Gitarren und flirrend abhebenden Sounds klingt das Stück sehr sonnendurchflutet und ist ein richtiger Ohrenschmaus. „Instinctual Estrangement“ verwöhnt einen zuerst auch mit beruhigenden klängen, klopft dann aber ruppig nach vorne und zieht die Intensitätsschraube an. Der Ton ist durchaus anders als beim Opener. Trotzdem bringt man die Nummer genauso zum Ausklang, wie sie startete.

Am Ende ist „Babylonica“ durchaus ein angenehmer, kleiner Appetithappen für zukünftige Taten. Es macht nur Lust auf mehr und befriedigt am Ende doch nicht komplett.

 

Trackliste:
1. The Salix
2. 33°24_06.0_N 84°14_48.7_W
3. Instinctual Estrangement

 

3.8