Shaam Larein – Sticka En Kniv I Världen (Svart Records, 09.12.2022)

Veröffentlichungen des finnisches Labels Svart Records haften ja meist etwas Spezielles an. Das ist bei der (nach ihrer Sängerin benannten) Band Shaam Larein nicht viel anders: doomig schwerer Sound, der etwas Richtung Metal schielt, aber auch eine latente Gothic-Stimmung verbreitet und in dem man, vor allem was die Gitarren betrifft, ebenfalls einen Postpunk-Einfluss finden kann.

Dreh- und Angelpunkt der Band ist eindeutig ihre Sängerin. Ihr Vortrag zwischen Siouxie Sioux, Grace Slick (Jefferson Airplane) und Lisa Garrard (Dead Can Dance) nimmt einen auf der einen Seite ein, klingt aber auch immer ein bisschen befremdlich. Eine starke Theatralik gehört ebenfalls dazu und das verwundert nicht, wenn man weiß, dass in der künstlerischen Entwicklung der Dame Theater und Schauspielkunst, neben ihren syrischen Wurzeln, eine große Rolle gespielt hat.

So klingen Shaam Larein durchaus einzigartig, auch wenn der Funke anfangs nicht so richtig überspringen möchte. Die rund 38 Minuten und acht Songs von „Sticka En Kniv I Världen“ laden durchaus ein, sich darin fallen zu lassen. Jene klingen düster, manchmal auch etwas unnahbar und sie gehen mit ihrer tristen Stimmung nicht gerade hausieren. Man muss sich den glimmenden Kern von Nummern wie dem kraftvollen „Murderer“ oder dem überraschend rockigen, aber trotzdem recht dramatischen „Beware The Duchess“ erst freischaufeln.

Gute Performance, spezieller Sound.

 

Trackliste:
1. Sticka En Kniv I Världen
2. Flesh of Gold
3. Beware the Duchess
4. I Have No Face
5. Murderer
6. Caress My Thoughts
7. Leave Me Here To Die
8. Massacre

 

 

Photo-Credit: Elisabeth Buenger

 

3.5