Das goldene Dreieck – eine Gegend voll unglaublicher Natur und einer reichhaltigen Kultur. Aber auch, und dafür steht es heute maßgeblich: der Hort und der Ausgangspunkt einer großen Opiodkrise, welche von dort die ganze Welt überschwemmt. Mit ihrem neuen Album „Golden Triangle“ beschäftiget sich die britische Band Sex Swing genau damit.
Kein leichtes Thema und auch keine leichte Musik dazu. Nein, über weite Strecken ist sie sogar ziemlich schwer verdaulich und etwas, auf das man sich richtig einlassen wollen muss. Zwischen Krautrock, Psychdelic und ruppigem Postpunk bewegt man sich hier. Übereinander gelegte Gitarrenlayer, Saxophon, Synthesizer und Feedbacks bestimmen das Bild. Und dazu gibt Frontmann Dan Chandler den Zeremonienmeister, der durch seinen aufgekratzt exaltierten Sprechgesang versucht alles zusammenzuhalten. Oder umgekehrt, möchte die Band IHN bändigen?
Am Ende gehen beide aufeinander los und erschaffen ein unbarmherziges Hörerlebnis zwischen klanglicher Hypnose und einem Vorschlaghammer, der einem beständig gegen die Stirn donnert. Keineswegs schön, aber auf perverse Weise sogar fast faszinierend. Gerade wenn Herr Chandler sich mal nicht in den Vordergrund drängt (was leider viel zu selten passiert), hat das durchaus etwas. Besonders in der überlangen psychedelisch croonenden Abschlussnummer „Wild Peacock“.
Am Ende weiß ich dann doch nicht so recht, was ich davon halten soll. Zwischen phasenweiser Begeisterung und wirklichem Ekel ist alles dabei. Zumindest kann man nicht sagen, dass einen die Musik von Sex Swing nicht bewegt. Das muss wohl als Fazit genügen.
Trackliste:
1. The Confluence Of The Ruak & Mekong Rivers
2. Kings Romans Casino
3. Pat Jasan
4. Myawaddy
5. Hpakant
6. Boten, Route 13
7. Special Economic Zone
8. Wild Peacock