Sex Beat – Crack (This Charming Man, 20.06.2025)

„Crack“, die neue Veröffentlichung der Berliner Band Sex Beat, bietet acht Songs und 22 Minuten ungehobelten Garagenrock mit viel punkigem Charme, die ein wenig an die Stooges erinnern. Das nicht nur vom Sound her, der Sänger hat auch schön diese aggressive Schnodderschnauze von Iggy Pop drauf. Das heißt aber nicht, dass das Quartett nicht seinen eigenen Charme hätte, denn das hat es.

Denn „Crack“ wird von einem schön lässigen Leck-mich-Arsch-Vibe durchzogen, der durchaus ansteckt. Aus der Notwendigkeit heraus wurde das gute Stück im eigenen Proberaum aufgenommen. Motto war: ohne Studio, ohne Produzent, ohne Ahnung. Letzteres ist aber wohl augenzwinkernd gemeint, denn die rohe und reduzierte Produktion klingt auf den Punkt so, wie es sein soll – druckvoll und voller Energie.

Hier hämmert der Bass, das Schlagzeugt geht geradewegs nach vorn und die Gitarre keift und knarzt schön urwüchsig, während die Stimmen angriffslustig über den Hörer herfallen und Worte über die kaputte Welt um einen ausspucken. Dass die Musik auch so kaputt klingen soll, ist wohl durchaus Absicht. Urbaner Punk in seiner ursprünglichen Version mit kurzen knackigen Songs. Dass man musikalisch aber auch mal nicht ganz so plakativ sein muss, zeigen das lässig schiebende „To Hell“ oder das schleifende „Rosa’s In Spain“.

„Crack“ ist alles andere als perfekt, und das würde wohl auch dem grundlegenden Gedanken wiedersprechen. Und deswegen ist das Album (oder EP oder wie immer es sehen möchte) auch gut so, wie es ist.

 

Trackliste:
1. Crack
2. TMKNO
3. No Wah Wah
4. Punching Bag
5. To Hell
6. Footnote
7. Rosa’s in Spain
8. Hungry Ghost

 

3.7