© Chantal Weber
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Schrottgrenze – Glitzer auf Beton (Tapete Records, 20.01.2017)

Schrottgrenze sind zurück! Endlich! Eine der wichtigsten Pfeiler in meiner musikalischen Jugend, entscheidend beteiligt an der Fundamentlegung meines musikalischen Wirkens und die Band hinter meinem Soundchecksong, meldet sich am kommenden Freitag mit ihrem insgesamt achten Studioalbum zurück.

“Glitzer auf Beton” heißt die Platte und hält zwölf neue Songs für uns bereit. Einleitend ist zu sagen, dass Schrottgrenze immernoch Schrottgrenze sind – wenn nicht sogar noch ein wenig mehr als je zuvor. Zwei Songs der Platte kennen wir schon aus 2016, die sich letzlich dann als Vorabsongs zum Album herauskristallisiert haben, denn die Bekanntgabe der neuen Studioplatte ließ schon einige Zeit auf sich warten. Gut, dass es letztlich dann wirklich zu “Glitzer auf Beton” kam. Denn das Album handelt von “Menschen und Gefühlen, die sich alle ganz schön ähnlich sind, wenn man die Konstruktionen erst mal hinter sich lässt. Alle vier Bandmitglieder haben zu gleichen Teilen mitgeschrieben, und mit Kristian Kühl, den man von Findus kennt, hat es ein guter Bandfreund produziert. Im Geiste dabei waren Laura Jane Grace und Against Me, die mit Transgender Dysphoria Blues das Queer Love Country des Punkrock bereitet haben, das Schrottgrenze jetzt in den Indie holen.” Hauptthematik des Albums ist eine, mit der ich mich bisher nicht direkt auseinander gesetzt habe. Die Texte machen einen sehr persönliche heindruck. Es geht um Gender, queer, ums frei sein – um Liebe und Sexualität.

Nach der Welle an weichgespülter Popscheiße in den letzten Monaten tut es einfach unheimlich gut mal wieder ein Album zu hören, auf welchem eine Band wirklich was zu sagen hat.

Der Song “Sterne” ist eine der Vorabsingles gewesen und trägt den so wahren und wichtigen Satz “Lieb doch einfach wen du willst!” Ein Satz an alle homophoben Kackfressen und Menschen die sich in die Liebe anderer Meschen einmischen müssen. Als ich den Track “Zeitmaschinen” im vergangenen Jahr gehört habe begann die Liebe zu den neuen Songs ohnehin schon zu wachsen. Gerade die Melodien in den Songs sind so besonders, dass die vereinzelt etwas leichtere Kost der Texte überspielt wird. Nichtsdestotrotz:

Fazit:
Der erste Monat in 2017 ist noch nicht mal um und wir haben mit “Glitzer auf Beton” ein erstes deutschsprachiges Album-Brett. Großartige Pop-Melodien, die im Kopf bleiben und mich alleine vom Klang her berühren. Die Platte startet überdimensional großartig, hält das Niveau dann aber auch weiterhin sehr weit oben. Gute und wichtige Themen behandelt das Album. Bitte nicht wieder aufhören, Schrottgrenze!

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Tracklist:

01. Glitzer auf Beton
02. Sterne
03. Januar Boy
04. Lashes to lashes
05. Ostern
06. Halbfrei
07. Schlaf die Schmerzen weg
08. Dulsberg
09. Seit gestern
10. Zeitmaschinen
11. Spuren von dir
12. Christiane

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