Sacral Rage – Beyond Celestial Echoes (Cruz del Sur Music, 19.10.2018)

Das ist ja mal wieder der Wahnsinn in Tüten! Mit „Beyond Celeastial Echoes“ präsentieren die Griechen Sacral Rage eine Art Weltraum-Oper, welche sich mal dezent durch alle Hirnwindungen fräst und so manche Synapse zum Glühen bringt.

War das Quartett schon vorher für seinen kantigen Tech-Speed-Metal bekannt, gibt man auf seinem dritten Album erst richtig Gas. Die Platte ist ein wahres Freudenfeuer für Fans Texas-Metal-Truppen wie Watchtower oder Helstar sowie Zeugs wie King Diamond und Crimson Glory. Wilde instrumentale Abfahren, krasse (Falsett-)Vocals, ein Sperrfeuer wilder Rhythmen und immer wieder diese leicht befremdliche, post-apokalyptische Stimmung, als höre man ein paar Irren beim Musizieren zu. Kein Stillstand, kein Platz um zwischendurch mal etwas nach Luft zu schnappen. Halt, doch – mit „Onwards To Nucleas“ gibt es ein ruhiges Gitarreninstrumental als Intro zum großen Finale.

Das hier ist jedenfalls keine einfache Kost. Die Songs sind aber ganz schön durchdacht und es schälen sich bei jedem Hördurchgang neue Details heraus. Hier mal eine hektische Math-Metal-Abfahrt („Suspendes Privileges“), dort dramatische Synth-Einsprengsel („Necopia“), schräge Rhythmen („Vaguely Decoded“) oder ein einlullend drückender Refrain („Samsara“). Am Ende hat man mit dem knapp 15-minütigen „The Glass“ seinen Rush-Moment. Ein Brocken in der Tradition von „Cygnus X-1“ oder „2112“ mit zwischenzeitlich fast eleganten Prog-Elementen. Das Ding vereint dann alles nochmal in sich, was die Band und besonders dieses Album ausmacht.

Instrumental geht ganz schön die Luzie ab. Die Band versteht was von ihrem Handwerk. Wer sich durch das spektakuläre Spiel durchbeißt, der muss allerdings auch noch mit dem Gesang klar kommen. Frontmann Dimitris klingt stellenweise wie der junge King Diamond und jubiliert immer wieder in den höchsten Tönen. Dies tut er aber äußerst selbstsicher und stets songdienlich. Letztlich ist es nur ein Puzzleteil des Ganzen.

Mit „Beyond Echoes“ haben Sacral Rage ihren bisherigen kreativen Höhepunkt erreicht. Ein starkes Album für Leute mit starken Nerven!

 

Trackliste:
1. Progenitor
2. Eternal Solstice
3. Vaguely Decoded
4. Suspended Privileges
5. Samsara (L.C.E.)
6. Necropia
7. Onwards to Nucleus
8. The Glass

 

4.3