Rob Halford – Ich bekenne [Buchrezension] (Heyne Hardcore, 15.03.2021)

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich dem Heavy Metal schon in meiner Jugend nur wenig abgewinnen konnte – woran sich bis heute grundsätzlich nicht wirklich viel geändert hat.

Woher ich das weiß?

Weil ich mir in Vorbereitung zur Buchrezension der Rob-Halford-Autobiographie “Ich bekenne” ein paar Songs von Judas Priest und anderen Heavy-Metal-Ikonen zu Gemüte geführt habe und ich ehrlicherweise sagen muss, dass mir die genannten Briten, sowie aber auch andere Bands wie Helloween oder Iron Maiden, nicht wirklich viel geben.

Aber vielleicht genau deshalb fiel es mir leicht, mich an “Ich bekenne” zu setzen – war ich doch so schön unwissend… besser gesagt hatte ich quasi überhaupt keine Ahnung. Wie die Nonne zum Kind kam Rob Halford also in meine Leben – und machte mich schon nach dem Vorwort so neugierig auf sein Leben, dass ich dieses über 500 Seiten fassende Machwerk mal wieder schlichtweg förmlich “gefressen” habe.

Offen und unbarmherzig berichtet er über seine Drogenerfahrungen, welche ihn so manches Mal an den Abgrund und nur durch Zufälle nicht noch einen Schritt weiter gebracht haben. Aber auch seine Liebe zum gleichen Geschlecht, die er bereits im frühen Alter von 10 Jahren für sich entdeckte, hat ihn in den letzten fünf Jahrzehnten immer wieder auch an Grenzen geführt, die ihm das Leben schwer machten – besonders, da es in den 70er Jahren auf der britischen Insel alles andere als akzeptiert wurde, wenn man seine Homosexualität offen auslebte.

Gut dass wir bis heute einen weiten Schritt voran gekommen sind, wobei es auch im Hier und Jetzt noch immer schwierig ist Akzeptanz und Selbstverständnis voraus zu setzen.

Aber “Ich bekenne” ist nicht nur eine Autobiographie die sich um Robs Privatleben dreht, sondern ich begleite den Judas-Priest-Frontmann ebenso auf seiner musikalischen Reise – vom Einstieg in eine der bekanntesten und bedeutendsten Heavy-Metal Bands ever in den frühen 70ern, über den Ausstieg und der Quasi-Auflösung 1992 und der erfolgreichen Reunion 2004, bis hin zum bisher letzten Studioalbum “Firepower” in 2018.

Mir persönlich haben diese 500 Seiten einen Einblick in das Leben einer Heavy-Metal-Ikone gegeben und mir das Genre ein paar Schritte näher gebracht – aber auch wenn es mich durchaus gefesselt hat und ich die Chance bekommen habe den Metal ein wenig mehr zu verstehen, so bleibe ich trotz alledem dem guten alten Punk treu 😉

 

Erschienen ist das gute Stück heute im Heyne Hardcore Verlag und ihr bekommt es aktuell als Hardcover-Exemplar.

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