Rising – Sword And Scythe (Indisciplinarian, 26.10.2018)

Ja, ich gebe zu, ich habe ein kleines Faible für Jacob Krogholts Band Rising. Der Inhaber des dänischen Labels Indisciplinarian hatte sein Baby nach einer mehrjährigen Durststrecke neu gegründet. Statt als Trio, war man künftig zu fünft unterwegs – mit zwei Gitarren und einem „echten“ Sänger. Ergebnis war vor zwei Jahren das starke „Oceans Into Their Graves“. Ein Album voller Groove, mit leichtem Sludge-Anklang, aber auch einer gesunden Portion an Epik. Moderner Metal eigentlich mit starken klassischen Tugenden, ohne dass man auch nur versehentlich in irgendeinen Oldschool-Topf gesteckt wird.

Das Ding war jedenfalls eine runde Sache, das steht fest. Ob es den neuen Rising gelingen sollte beim zweiten Anlauf hier anzuschließen? Ja, das tat es definitiv! „Sword And Scythe“ ist eine direkte Fortführung des eingeschlagenen Wegs und dieses Mal gehen dem Quintett die Dinge sogar noch etwas leichter von der Hand. Mehr Melodie, mehr Epik, mehr Eingängigkeit, mehr Größe – überhaupt etwas mehr von allem, ohne dass man droht die Bodenhaftung zu verlieren.

Das Intro „Amor Fati“ klingt noch etwas schräg. Aber „Empirical“ peitscht die Sache mit knackigen Riffs und vor allem einem massiv stampfendem Bass unwahrscheinlich nach vorne. Dazu klarer, selbstbewusster Gesang, der sich nicht scheut eingängige Lines einzustreuen. Das nennt man wohl einen standesgemäßen Opener. Nebenbei ist das Terrain schon mal gut abgesteckt. Denn nach einer ähnlichen Formal funktionieren auch die restlichen zehn Songs („Civil Dawn“ ist nur ein kleines Flöten-Zwischenspiel). Klingt vielleicht langweilig, ist es aber nicht, da Rising immer wieder kleine Haken schlagen oder angenehme Spielereien einbauen, wie zum Beispiel der freundliche Oldschool-Part von „Camp Century“ oder die Mellotron-Sounds unter dem Refrain von „Salted Earth“.

„Sword And Scythe“ ist ein Konzeptalbum (Achtung, etwas verschwurbelt!) über die Geschichte der Menschheit aus der Perspektive der kosmischen Zirkularität. Dementsprechend bildhaft sind die Texte und die Songs dazu. Besonders das dynamische „Ancestral Sun“, das genannte „Salted Earth“ und das knackige „Hunger And Exile“. Aber auch der Rest fällt nicht wirklich ab. Das Album präsentiert sich durchgängig ziemlich stark und hat dieses Mal sogar so etwas wie Hits an Bord.

Rising haben damit definitiv einen Schritt nach vorne gemacht!

 

Trackliste:
1. Amor Fati
2. Empirical
3. Hunger And Exile
4. Camp Century
5. White Heat
6. Ancestral Sun
7. Civil Dawn
8. Salted Earth
9. Renewal Ritual
10. Kill Automation
11. Sea of Irrelevance
12. Aeterna

 

In Kürze sind Rising mit Earth Ship auf deutschen Bühnen zu bewundern. Hier gibt es das Paket zu sehen:
13.11.18 Hamburg – Fundbureau
14.11.18 Osnabrück – Bastard Club
15.11.18 Köln – Sonic Ballroom
16.11.18 Dresden – Loco
17.11.18 Berlin – Cassiopeia

 

Rising auf Facebook
Bandcmap-Seite der Band
Online-Shop des Labels Indisciplinarian

4.3