Rise Of Avernus – Eigengrau (Code666, 19.01.2018)

Aus dem sonnigen Australien kommen die tiefgrauen Rise Of Avernus. Metal der Marke „Eigengrau“? So heißt jedenfalls das vierte Album der Band, auf dem man düstere Metalsounds mit orchestralem Getöse kreuzt.

Die Musik ist schwer, bisweilen schleppend und atmosphärisch dicht, definitiv nicht einfach zu greifen. Das liegt auch am Songwriting selbst, das einem gar nicht mal so viele Haken an die Hand gibt, um sich an den Nummern festzukrallen. „Schema F“ mit Strophe-Refrain-Strophe gibt es hier nicht, sondern (vermeintlich) ausgeklügelte Kompositionen, die manchmal einem regelrechten Parforceritt gleichkommen, wenn düstere Doom-Passagen oder beruhigende Klangflächen auf todesmetallische Raserei treffen.

Klanglich prallen hier schwere, nicht selten doomige oder auch mal moderne Gitarrensounds auf symphonische Orchesterklänge. Beides hält sich die Waage, ist nicht nur ein Gimmick des anderen, was auch gleich dafür sorgt, dass Kitsch Hausverbot hat. Das kommt schon nah an das Niveau einer Band wie Fleshgod Apocalypse heran. Ähnlich düster geht es auch hier zu. Gesanglich ist man überwiegend im Death Metal zu Hause, überrascht (wie in „Gehenna“) aber auch mal mit angenehmen Klar-Passagen.

In die Welt von Rise Of Avernus findet man nicht so leicht Eingang und das Album entfaltet sich einem erst Stück für Stück. Aber als Anspieltipps taugen auf jeden Fall „Ad Infinitum“, das atmosphärische „Eigenlicht“ oder „Gehenna“. Wer nur mal kurz hineinschnuppern will, der kann auch einfach mit Track 1 – „Terminus“ – starten.

Jener bringt gleich bestens auf den Punkt, um was es bei der Band geht: eine natürlich klingende Symbiose aus düster-hartem Metal und Symphonischem. Und das bekommen nicht alle so problemlos hin. Auch wenn die Songs trotz toller Atmosphäre gern ein wenig packender sein könnten.

Trackliste:
1. Terminus
2. Ad Infinitum
3. Gehenna
4. Eigenlicht
5. Tempest
6. Forged in Eidolon
7. Mimicry
8. Into Aetherium

3.7