Rise Against – Nowhere Generation (Loma Vista Recordings/Spinefarm Records, 04.06.2021)

Die aus Chicago stammenden Punk-Rocker von Rise Against sind bereits seit Jahren eine Bank, was den amerikanischen Polit-Punk betrifft – daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sie mit ihrem heute erschienenen Album “Nowherer Generation” wieder schonungslos den Finger… oder viel mehr die Faust in die Wunde legen und gehörig in alle Richtungen austeilen.

Amerika liegt nach vier Jahren Trump-Administration quasi in Trümmern und gerade auch die hoffentlich bald überstandene Pandemie hat noch einmal aufgezeigt, wie verwundbar die USA sind – es rumort und knartscht an jeder Ecke… und besonders die Ärmsten und Schwächsten bleiben so regelmäßig auf der Strecke.

Rise Against haben es sich im Laufe ihrer bereits über 20jährigen Karriere zur Aufgabe gemacht, genau diese Unzulänglichkeiten und Schieflagen musikalisch aufzudecken und uns alle somit zum Nachdenken und im besten Fall zu Veränderungen zu bewegen – denn das ganze ist ja schließlich kein rein amerikanisches Problem!

Also zweifacher Vater macht sich Frontmann Tim McIlrath aktuell berechtigte Sorgen um die Zukunft seiner beiden Töchter, denn so durcheinander und bedrohlich war das Leben auf unserem Planeten schon lange nicht mehr… oder vielleicht sogar noch nie?!

 

“We are the nowhere generation
We are the kids that no one wants
We are a credible threat to the rules you set
A cause to be alarmed”

(Nowhere Generation)

 

Die elf Nummern kommen erneut energiegeladen und druckvoll rüber und schließen sich somit nahtlos früheren Veröffentlichungen an – wer hier wirklich etwas Neues erwartet hat, könnte enttäuscht sein… kennt aber Rise Against schlecht, blieben sie sich doch in ihrem Stil bereits seit acht Alben bisher immer irgendwie treu.

Glaubt man Songs wie “Nowhere Generation” oder “Broken Dreams“, dann scheint der American Dream mittlerweile gänzlich ausgeträumt zu sein – aber ganz ohne Hoffnung sollte man doch nicht sein, denn den Kopf stecken Rise Against lange noch nicht in den Sand.

Neben den ganzen Vollgas-Nummern gibt es mit “Forfeit” aber natürlich auch wieder eine Akkustik-Nummer, die zwar gut ist… aber bei weitem nicht an frühere Songs wie “Hero Of War” heran kommen – welcher natürlich auch ein Ausnahme-Song ist und Vergleiche somit immer hinken werden!

Insgesamt ist den US-Boys mit “Nowhere Generation” ein stabiles Album gelungen, auch wenn sie hiermit die Musik-Geschichte nicht neu schreiben werden.

Ich persönlich bleibe Fan – und wenn man endlich wieder die Möglichkeit hätte Rise Against live zu sehen, kann ich allen nur raten sich das ganze einmal vor der Bühne anzuschauen! Mein erstes Mal hatte ich zum Beispiel beim Area4-Festival 2009.

 

Titel:
01. The Numbers
02. Sudden Urge
03. Nowhere Generation
04. Talking To Ourselves
05. Broken Dreams
06. Forfeit
07. Monarch
08. Sounds Like
09. Sooner or Later
10. Middle of a Dream
11. Rules Of Play

Photo Credit: Wyatt Troll

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4.2