REIZ

REIZ – s/t (Spastic Fantastic/Pififa/Kink Records, 17.02.2017)

Eigentlich war ich ja ziemlich ge(REIZ)t, also die Mail mit der Review-Anfrage in meinem Mail-Account aufploppte – denn irgendwie sollte sich mein Tag schon ab dem Aufstehen als einer der Schlechteren gestalten. Aber dank dieser besagten Anfrage – besser gesagt dem beiliegenden Album der Mannheimer Punkrocker von REIZ – sollte ich dann innerhalb kürzester Zeit runterkochen und meine Energie auf das Hören der enthaltenen zehn Songs lenken!

Im Beipackzettel stand dann irgendwas von „Hitfabrik Mannheim“ (hahaha…) und das sich die Band aus Mitgliedern der Modern Pets und von Liberty Madness zusammensetzt… die noch dazu gezogenen Kleinanzeigen-Musiker mal ausgenommen, musste ich mich auch hier erstmal informieren um was für punkverliebte Jungs es sich hier denn handeln würde!

Schauen wir uns also die selbsternannten Nachfolger der Shocks einmal genauer an:

Eröffnet wird das selbstbetitelte Debüt-Album mit der abgedreht schrammeligen Speed-Punk Nummer „Cool“, die mir direkt die Falten glatt zieht und mich daran erinnert wie es war, als ich noch jung und verrückt mit bunter Haarpracht um die Häuser zog… und mir regelmäßig beim Pogen im Rattenloch Schwerte unschöne Schnittverletzungen durch herabstürzende Bierflaschen (geiler Bandname übrigens, warum bin ich da früher zu meiner aktiven Mugger-Zeit nie drauf gekommen?!) und ähnliche dramatischen Geschichten zugezogen habe!

Ähnlich schrammelig und temporeich geht es dann die nächsten dreißig Minuten bzw. neun Songs weiter, ob es nun der „Autopilot“ oder das „Konfetti“ ist… die Jungs scheinen vor irgendwas auf der Flucht zu sein, so schnell und rotzig sind sie unterwegs!

Dem guten alten Punkrock frönend, irgendwie irgendwo irgendwas zwischen den UK Subs und den Jungs von The Hives… aber alles auf Deutsch, was ich persönlich nicht immer bei jedem Song direkt erkannt habe. Macht aber nichts, trotzdem – oder gerade deshalb – kommen die REIZenden Menschen trotz ihrer Anlehnung an den 70iger Punkrock so schön frisch, jung und unverbraucht rüber… ist halt mal wieder was anderes!

Besonders gefallen haben mir „Zimmer“ und das etwas entspanntere „D.B.I.“, aber irgendwie haben alle Songs ihren „Reiz“… hört rein und lasst euch in die rotzig punkigen wilden 70iger entführen!

 

Reiz

Titel:
1. Cool
2. Autopilot
3. Konfetti
4. Smooth Joe
5. Sex
6. Ja, Ich Weiss
7. Zucker
8. Zimmer
9. D.B.I.
10. Keinen Sinn

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