Ravensire – The Cycle Never Ends (Cruz del Sur Music, 04.02.2016)

Epic-Metal-Freunde aufgepasst! Nicht unerwähnt sollte das zweite Album „The Cycle Never Ends“ der Portugiesen Ravensire bleiben. Heroischer Metal, stets kämpferisch, rau und authentisch, nicht selten düster und schwer, dann wieder treibend und immer etwas kauzig. Dafür steht das Quartett. Stilistisch wildert man durchaus in Breiten, in denen sich sonst die frühen Manowar, Omen oder auch ihre Labelkollegen Battleroar wohlfühlen.

Galoppierende Maiden-Rhythmik trifft auf teils doomige Atmosphäre, Hymnenhaftigkeit auf Epik, Twin-Gitarren auf das raue Organ von Sänger Rick Thor, der wie eine Mischung aus Rolf Kasparek (Running Wild) und Chris Boltendahl (Grave Digger) klingt. Würde der raue Gesang etwas abwechslungsreicher in der Melodieführung sein und nicht das letzte Quäntchen Leidenschaft vermissen lassen, wäre das Ganze wirklich bärenstark. Denn bei so viel Drama und Pathos, das die Musik verbreitet, jubelt der Keep-it-true-Banger durchaus.

Eine gewisse Eleganz und vor allem Können kann man der Band nicht abstreiten. Das kämpferische-heroische „Cromlech Revelations“, das atmosphärische „Procession of the Dead“ oder der straighte Stampfmetaller „Trappend in Dreams“ sind ziemlich gut und mitreißend. Lediglich beim abschließenden, dreiteiligen Abschlussepos „White Pillars Trilogy“ geht der Band etwas die Luft aus. Eigentlich schade. Denn der geschichtliche Hintergrund der Texte, die ohne zu viele Klischees auskommen, ist recht interessant.

Am Ende haben wir es hier mit einem ordentlichen, aber eben nicht großartigen Album zu tun. Genre-Fans sollten aber trotzdem ihre Lauscher aufsperren.

Ravensire - The Cycle Never Ends

Trackliste:
1. Cromlech Revelations
2. Crosshaven
3. Solitary Vagrant
4. Procession of the Dead
5. Trapped in Dreams
6. White Pillars Trilogy: Part I – Eternal Sun
7. White Pillars Trilogy: Part II – Blood and Gold
8. White Pillars Trilogy: Part III – Temple at the End of the World

3.7