PVRIS – All We Know Of Heaven, All We Need Of Hell (Rise/BMG/Warner, 25.08.2017)

Der Spagat, den ich manchmal zwischen “das ist nichts für uns, weil einfach langweiliger Radiopop” oder “das ist mal was anderes, sehr schön” mache, ist nicht immer einfach. Im Fall von PVRIS musste ich genauer hinhören. Schon beim Label Rise Records reibt man sich verwundert die Augen, weil man eher Punk, Hardcore, Metalcore und Co. aus der Richtung gewöhnt ist.

Und jetzt kommt hier eine Elektro-Rock-Indie-Platte um die Ecke, die an manchen Stellen niedlich und süß wirkt, im nächsten Moment aber mit einer unglaublichen Energie ausbricht und mit Frontfrau Lynn Gunn, die stimmlich und mit Unterstüztung ihrer Mitmusiker Wände einzureissen scheint.

 

 

Auf All We Know Of Heaven, All We Need Of Hellhaben wir 10 Songs die in den elektronischen Momenten an Chvrches oder The Naked and the Famous erinnert und durch mega eingängige Indiepopelemente glänzt. Im nächsten Moment kommen aber die Gitarren und wuchtige Refrains dazu, die aus den Songs eine Menge mehr als kurzlebige Popsongs aus dem Radio machen. Sängerin Lynn scheint mit ihrer teilweise fragilen Stimme den Hörer fast schon flehend und bittend einzulullen, um anschließend mit Power alles umzuschmeissen und den Spot auf sich selbst zu ziehen.

Mit einer gehörigen Portion Abwechslung, jeder Menge radiotauglichen Hits und Wiedererkennungswert wird dieses Stück Popmusik mit Sicherheit jede Menge Aufmerksamkeit bekommen. Wenn das die so oft belächelte Popmusik sein sollte, kann ich damit mehr als gut leben.

 

 

  1. Heaven
  2. Half
  3. Anyone Else
  4. Whats Wrong
  5. Walk Alone
  6. Same Soul
  7. Winter
  8. No Mercy
  9. Seperate
  10. Nola 1
3.8