Psychopunch – Sweet Baby Octane (Steamhammer/SPV, 20.11.2015)

Lässiger Punkrock mit einem äußerst hohen Rock’n’Roll-Faktor und schmissigen Songs mit eingängigen Melodien – das ist das Metier der Schweden Psychopunch. Dabei ist auf die Band äußerst Verlass. Alle zwei bis drei Jahre kommen sie mit einer neuen Platte um die Ecke, bei der man genauso verlässlich wie bei AC/DC, Bad Religion oder Motörhead weiß was einen erwartet.

Daran ändert auch Album Nummer elf nicht. Die Band wurde an Bass und Gitarre umbesetzt? Irrelevant, muss man sagen. Herz und Hirn der Band ist nach wie vor Sänger/Gitarrist JM und spätestens wenn er das erste Mal seine Stimme erhebt, ist klar welcher Haufen zum Tanz aufspielt.

Wenn man möchte, könnte man „Sweet Baby Octane“ höchstens eine gewisse Frische attestieren, sofern man das Ding mit dem Vorgänger „Smakk Valley“ vergleicht. Denn wo man dort leicht schwächelte, ist hier wieder alles im grünen Bereich. Es sind genug Ohrwürmer mit an Bord, um sich das Ding als Fan ins Regal zu stellen. „On a night like this (hell yeah)“, „I’ve been around“, „Masquerade“, „Time is on our side“ und „What did I say“ heißen dieses Mal die Songs mit dem größten Hitpotenzial.

Innovationen erwartet ja eh keiner wirklich von der Band. Wenn doch: hier ein bisschen Country-Flair („When you’re out of town“), dort melancholischer Punk-Blues („Drinking alone“), ein schon fast metallisches Bollern („The new alive“) oder auch ein nettes Duett mit der Sängerin von Stitch („Forever and a day“). Das sind in etwa die Ausreißer, die für Abwechslung sorgen. Ansonsten gibt es eine fette Ladung an punkig-spritzigen Songs für Spaßbacken und Leute, die von Songs über Weiber, Karren etc. nicht genug haben können.

Reinhören und zuschlagen, wenn die Anspieltipps aus dem vorletzten Absatz gefallen. Oder auch eines der alten Alben holen. Psychopunch haben genug in der Hinterhand. Denn es klingen ja doch irgendwie alle gleich – das muss auch der blauäugigste Fanboy zugeben.

Spaß macht’s trotzdem!

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Trackliste:
1. Intro
2. I’ve been around
3. On a night like this (Hell Yeah)
4. Forever and a day
5. Turn up the radio
6. When you’re out of town
7. Drinking alone
8. So high
9. Masquerade
10. What did I say
11. Time is on our side
12. Punkrocker
13. The new alive
14. Showtime’s over
15. Outro

3.9