Prong – Age Of Defiance [EP] (Steamhammer/SPV, 29.11.2019)

2017 erschien der letzte Langdreher von Prong. Und da die Band so unermüdlich durch die Weltgeschichte tourt, wird erst Ende nächsten Jahres mit einem Nachfolger gerechnet. Zu lange, findet Tommy Victor. Deshalb gibt es mit „Age Of Defiance“ zumindest eine neue EP mit fünf Songs zu kaufen. Das rund 20-minütige Stück enthält zwei neue Eigengewächse sowie drei im April 2015 in Berlin aufgezeichnete Livesongs.

„Rude Awaking“, „Another Worldly Device“ und „Cut Rate“ – alle drei aus der Mitte der 90er stammend – klingen dabei frisch wie eh und je. Hart im Groove, hin und wieder mit leichter Hardcore-Schlagseite und überhaupt ziemlich knackig. Ein Beweis für die Zeitlosigkeit der Nummern. Die Performance ist stark, die Aufnahmequalität roh und ungeschliffen, aber nicht schlecht, was den Reiz der Sache ausmacht. Auf Publikumsgeräusche wurde verzichtet, so dass das Ganze eher wie live aus dem Studio klingt.

Interessanter sind aber natürlich die beiden neuen Songs. Der Titeltrack „Age Of Defiance“ ist eine ziemlich moderne Nummer mit hartem, maschinellen Groove und einem eingängigen Refrain. Damit steht man voll und ganz mit beiden Beinen im Heute und klingt doch typisch nach den Prong der letzten zehn Jahre. „End Of Sanity“ setzt dann das fort, was man über die letzten vier Alben vorexerziert hat. So gesehen nix Besonderes, aber doch ein ganz guter Song.

Am Ende bleibt „Age Of Defiance“ eine Kann-Nummer für Hardcore-Fans des Trios. Zwei nette, neue Songs, drei Liveaufnahmen alter Schoten. Nicht mehr, nicht weniger.

 

Trackliste:
1. Age Of Defiance
2. End Of Sanity
3. Rude Awakening (live)
4. Another Worldly Device (live)
5. Cut Rate (live)

 

3.8