Pride & Glory – Pride & Glory (eOne/SPV, 25.10.2019)

eOne, die neuen Rechteinhaber des (Solo-)Schaffens von Zakk Wylde, haben just im Mai damit begonnen, die Alben des kernigen Gitarristen wieder neu zu veröffentlichen. Begonnen wurde mit dem Debüt von Black Label Society. Nun geht man einen Schritt zurück und kümmert sich um das etwas vergessene, einzige Album von Pride & Glory. Das Trio war eine zwischenzeitliche Spielweise, welche Wylde zusammen mit White-Lion-Bassist James LoMenzo und dem umtriebigen Schlagzeuger Brian Tichy in einer kreativen Pause seines Arbeitgebers Ozzy Osbourne betrieb. Ihr einziges Werk erschien 1994 und ist noch heute ein Knaller!

Pride & Glory spielten deutlich vom Southern Rock beeinflussten Heavy Rock. Hier treffen Black Sabbath auf Lynyrd Skynyrd und eine ganze Wagenladung Coolness. Wylde knallt ziemlich schwere Riffs raus. Das aber mit einer betont größeren Lockerheit als später bei Black Label Society. Man höre nur den Stampfer „Horse Called War“ oder das zupackende „Toe’n The Line“. Dass er es damals schon verstand gute Songs zu schreiben (ehrlich gesagt sogar noch ein bisschen mehr als später), kann man gut beim eingängigen „Machine Gun Man“, „Cry Me A River“ oder „Troubles Wine“ nachhören.

Und auch damals hatte er schon eine Vorliebe für feinfühlige Balladen, wie er sie später noch verstärkt auf „Book Of Shadows“ und „Hangover Music“ ausleben sollte. Die überraschend unkitschige Pianonummer „Sweet Jesus“ und das melancholische „Fadin‘ Away“ sind herausragende Exemplare. Generell kann man dem Album bescheinigen, dass es trotz der Länge ziemlich abwechslungsreich geraten ist und im Schaffen des Musikers etwas alleine für sich steht. In stilistischer, wie auch qualitativer Hinsicht. Dazu auch noch hervorragend gealtert und wenig selbstverliebt, dafür mich viel Euphorie dargeboten

Bereits vor zwei Jahrzehnten wurde „Pride & Glory“ mit einer Bonus-CD mit fünf weiteren Titeln auf den Markt gebracht: drei gute Coverversionen („The Wizard“ von Black Sabbath, „In My Time Of Dyin‘“ von Led Zeppelin und „Come Together“ der Beatles) sowie die ruhige Ballade „Torn And Tatterd“ und die launigen Banjo-Nummer „The Hammer & The Nail“. Die findet man auf der neuen CD-Version auch. Dazu noch eine schmissige Akustikversion von „Machine Gun Man“ und den Song „Mother Mary“, der später für das BLS-Debüt neu eingespielt wurde.

Natürlich gibt es auch eine Vinyl-Version davon. Und zwar eine Picture-Disc. Die Bonus-Tracks werden hier allerdings nur per Download-Gutschein nachgereicht.

Zeit, um dieses empfehlenswerte Scheibchen des jungen Zakk Wylde wiederzuentdecken!

 

CD1:
1. Losin’ Your Mind
2. Horse Called War
3. Shine On
4. Lovin’ Woman
5. Harvester Of Pain
6. The Chosen One
7. Sweet Jesus
8. Troubled Wine
9. Machine Gun Man
10. Cry Me a River
11. Toe’n The Line
12. Found A Friend
13. Fadin’ Away
14. Hate Your Guts

CD2:
1. Machine Gun Man (acoustic bonus)
2. Mother Mary (alternate version)
3. The Wizard (Black Sabbath cover)
4. Torn and Tattered
5. In My Time of Dyin’ (Led Zeppelin cover)
6. The Hammer & the Nail
7. Come Together (The Beatles cover)