PR Newman – Turn Out (DevilDuck Records, 20.07.2018)

PR Newman ist kein echter Name, sondern eine Abkürzung. Er steht für „Punkrock Randy Newman“ (gemeint ist der US-Songwriter) und ist das Alter Ego von Spencer Garland. Aber Punk ist in „Turn Out“ keiner mehr drin. Viel mehr spielt der Musiker aus Austin, Texas typisch amerikanisch klingenden Sound, der sich allerdings nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt. Ein bisschen Americana, ein bisschen Songwriter, ein bisschen Funk, ein bisschen Rock, ein bisschen Indie. Irgendwie alles davon und dann doch wieder nichts. Aber irgendwie auch recht launig und cool.

Mit leicht näselnder, charismatischer Stimme haut Herr Garland seine lässigen Songs raus, die er zum großen Teil alleine eingespielt hat. Und wer möchte, kann auch hören, woraus er seine Inspiration zieht. Die Indie-Nummer „Go To Hell“ erinnert zum Beispiel etwas an Sterolab, beim lässig groovenden „Here Come The Rangers“ winken Funkadelic aus der Ferne oder bei „Let’s Go Meete In A Small Town“ schaut auch mal Prince zur Tür herein. Hier ein Hauch von Country („Damn, I Miss That Guy“) und dort ein bisschen Soul („The Way [In Me]“).

Wenn man das jetzt so liest, klingt das vielleicht etwas zerstreut. Aber „Turn Out“ ist tatsächlich ein stringentes, aber natürlich auch abwechslungsreiches Album, bei dem alle Songs angenehm ineinander fließen. Eine Platte voller netter, kleiner und liebevoll instrumentierter Lieder. Mal rockig, dann wieder gemütlich schlendernd. Mal schmeichelnd, dann wieder etwas aufgekratzt. Auf textlicher Ebene persönlich und voller Erzählungen über Abhängigkeiten, Gefühle, Besessenheiten, Liebe, Erwachsenwerden oder auch lustiger Anekdoten.

Ja, diese rund 32 Minuten wissen durchaus zu gefallen. Wer jetzt noch einen Fingerzeig braucht, hier vielleicht in paar Brüder im Geiste: Nathaniel Rateliff, Matthew Logan Vasquez (Delta Spirit) und Sweet Spirit.

 

Trackliste:
1. Go To Hell
2. Here Come The Rangers
3. The Way (In Me)
4. Whatever Happened
5. Let’s Go Meet In A Small Town
6. But, No
7. Damn, I Miss That Guy
8. Room 3H
9. Everything
10. Right Here, Yeaah, Ya
11. Keep On, Hard Days

 

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