Gerade werden Power Surge in der (Print-)Presse etwas gehypt. Das sollte man ja durchaus mal vorsichtig sein. Aber die Vorschusslorbeeren für die kroatisch-britische Band sind tatsächlich berechtigt! Zwar spielt man durchaus altmodischen, in den 80er Jahren verwurzelten, melodischen Powermetal amerikanischer Machart. Aber trotzdem klingen Power Surge auf ihrem Debütalbum „Shadows Warning“ überraschend frisch.
Gerade Fans von Truppe wie Armored Saint sollten durchaus mal ein Ohr riskieren. Zwar hat man diesen unwiderstehlichen Powergroove der Vorbilder, doch ansonsten schlägt man stark in diese Kerbe. Hier standen wohl dieselben Vorbilder wie einst bei den Amis Pate. Zudem erinnert der Gesang von Roko Nikolic in Sachen Timbre ein wenig an John Bush, auch wenn seine Stimme etwas rassiger klingt.
Aber das wichtigste sind eh die Songs. Und die klingen auf „Shadows Warning“ durchgehend recht packend. Gleich der Titeltrack macht mit seinem kernigen Charme Laune. Und das reißt bis zum Abschluss „Burnout“ auch nicht ab. Immer wieder gefällt die Kombination aus ruppigem Riffing und geschmeidigen Melodien, wie es zum Beispiel Songs wie auch „Breathe New Life“ auszeichnet. Etwas aggressiver wird es mit „A Dream Into A Nightmare“, während das mit dezentem Hardrock-Flair angereicherte „With The Dawing“ und erst recht das verhaltene „Calm Before The Storm“ auf der anderen Seite des Spektrums wildert.
Den eigenen Balkan-Wurzeln huldigt man mit „Carry On“, der serbischen Band Warriors. Hierzu hat man das Gesangsduo Dejana und Vlad der Truppe Claymoreon vors Mikro eingeladen. Ein herzhafter Tribut an die eigene Herkunft.
Am Ende ist „Shadows Warning“ eine schöne Überraschung, die wie aus dem nichts kommt. Daumen hoch!
Trackliste:
1. Shadows Warning
2. A Dream Into a Nightmare
3. Breathe New Life
4. With the Dawning
5. No Turning Back
6. Calm Before the Storm
7. Carry On
8. Last Man Standing
9. Burnout