Pop Evil – Skeletons (MNRK Heavy, 17.03.2023)

Das Debüt der US-Amerikaner Pop Evil liegt bereits 15 Jahre zurück. Man hat sich in der Zeit aber hörbar nicht auf dem Erreichten ausgeruht und seine Fühler immer noch am Puls der Zeit. Denn das siebte Album der Band bietet topmodernen Rocksound, der gut in unsere Zeit passt.

Dabei bewegt sich Pop Evil zwischen zeitgemäßen Alternative Rock und modernem Metal. Letzteres schlägt vor allem in den immer wieder eingeworfenen knackigen Djent-Riffs durch. Gerade „Dead Reckoning“ oder auch das eröffnende „Paranoid (Crash & Burn)“ hauen in dieser Besetzung ordentlich auf den Putz. Aber meist dauert es nicht besonders lange, bis mit einem hochmelodischen, effektiv angehobenen Refrain um die Ecke kommt. Quasi das im Namen der Truppe mitgetragene Pop-Element.

Dabei spannt man den Hörer eher weniger auf die Folter, denn ehe man sich versieht, ist man mitten drin im Eingängigkeitsstrudel. Die Generation ADHS wird es ihnen danken, Freunde massiv eingängiger Rocksongs tanzen im Dreieck. Was ich allerdings als Kritik verstehe, verkaufen Pop Evil als Kennzeichen und man muss schon sagen, dass Songs wie der erwähnte Opener oder „Circles“ auf ihre Art wunderbar funktionieren. Etwas Abwechslung versprechen das betont auf Hit getrimmte, an die Imagine Dragons erinnernde „Sounds Of Glory“ oder das etwas zurückhaltendere „Worth It“, in bester Standard-Rockantenne-Radio-Bob-Manier.

Der Oldschooler freut sich über den melodisch recht sämigen Titeltrack und runzelt eher die Stirn über die immer wieder mal eingeworfenen pseudoharten sprechgesangartigen Einwürfe (besonders penetrant bei „Wrong Direction“).

Aber dies als Mangel auszulegen, ist wohl doch sehr subjektiver Natur. Denn wirklich viel falsch machen Pop Evil in ihrem Genre nicht und so dürfen Freunde moderner Rock- und Metal-Sounds auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Vielleicht entdecken sie eine neue Lieblingsband.

 

Trackliste:
1. Arrival
2. Paranoid (Crash & Burn)
3. Circles
4. Eye of The Storm
5. Sound of Glory
6. Skeletons
7. Worth It
8. Who Will We Become
9. Wrong Direction
10. Dead Reckoning
11. Raging Bull

 

 

Photo-Credit: Nick Fancher

 

3.6