Persefone – Aathma ( ViciSolum Records/ Rough Trade. 24.02.2017)

Wofür steht der Zwergstaat Andorra? Fragt man das den Durschnittsdeutschen, zu denen ich mich auch irgendwie zähle, dann kommen wahrscheinlich so Antworten wie kleines Land irgendwo in den Bergen und Steuerparadies. Ausser mit dem Finger auf der Landkarte bin ich auch noch nie in Andorra gewesen, und ganz bestimmt ist das kleine Land in den Pyrenäen nicht für hochklassigen Heavy Metal bekannt.

Von daher besitzt die Band Persofone zunächst mal Exotenstatus, denn genau von dort kommt das Sextett her. Und mitgebracht haben die Musiker ihr neues Album „Aathma“. Für den amtlichen Sound des Langeisens hat Jens Bogren gesorgt. Der Schwede hat der Band einen fulminanten Sound gezaubert, dies ist gut so, denn den braucht „Aathma“ auch. Wenn der sehr coole Mix aus Progressive und Death Metal im Soundmatsch versumpft wäre, dann wäre das fast ein Verbrechen gewesen.

Die ersten knapp 2 Minuten gehören dem Intro „An Infinitesimal Spark“ und können den Zuhörer auf´s Glatteis führen. Hier geht es ziemlich gesittet zu. Sobald man dann in ein weiteres Intro einsteigt wird klar, was angesagt ist. „One Of Many“ zeigt wohin die Reise in den nächsten knapp sechzig Minuten gehen wird. Dicke Riffs treffen auf fragile Piano oder Keyboard Töne. „Prison Skin“ ist der erste richtige Song.

Die Riffs werden noch fetter. Auf das Piano Geplänkel verzichtet man. Der Song ist abwechselnd schnell oder auch Groove orientiert. Der Gesang wechselt zwischen cleanen Phrasen und fiesen Growls. Diese Growls könnten auch aus dem Death Metal Sektor stammen.

Mit zunehmender Spielzeit werden die Songs von „Aathma“ komplizierter. „Spirals Within Thy Being“ zeigt das Persefone auch musikalische Einflüsse von Math Core oder Djent in ihrer DNA aufweisen. Sehr spannend.

Höhepunkt des Albums ist der abschließende Titelsong. „Aathma“ ist in vier Parts aufgeteilt. In den 20 Minuten zeigt die Band ihr hohes Niveau. Technisch und beim Songwriting ist hier alles in grünen Tüchern.

„Aathma“ ist ein erstes Progressive (Death) Metal Highlight im Jahr 2017


1. An Infinitesimal Spark
2. One of Many…
3. Prison Skin
4. Spirals Within Thy Being
5. Cosmic Walkers
6. No Faced Mindless
7. Living Waves (feat. Paul Masvidal)
8. Vacuum
9. Stillness is Timeless
10. Aathma
Part I. Universal Oneness
Part II. Spiritual Bliss
Part III. One with the Light
PartIV. …Many Of One

 

http://www.persefone.com

4.5