Das für viele interessante Alben abseits des Mainstreams bekannte Label SOFA kann seit dem 31.05.2024 mit einer weiteren spannenden Zusammenarbeit aufwarten. Auf ihrem Album „Spektralmaskin“ haben sich der Elektronik- und Microtonal-Tubaspieler Peder Simonsenund Gitarrist Jo David Meyer Lysne zusammengetan, um unter anderem gemeinsam mit Ingar Zach ein sehr spannendes Experimental-Ambient-Album zu produzieren.
Das Album besteht im Grunde aus einem Stück das in drei Teile gegliedert wurde. Der Teil ist zugleich der längste und wartet mit wunderbaren Ambientatmosphären aus Elektronik und der brummenden Tuba auf. Ingar Zach veredelt dieses Klangbild mit wenigen, aber effektiven perkussiven Klängen. Das Stück wandelt zwischen langsam und in Mollklängen vor sich hin mäandernd und wechselt dann immer wieder in etwas lichtere melodische Teile. Im Gesamtkontext klingt das zusammen wie eine verzerrte Kirchenorgel. In diesen mächtigen Klankosmos arbeiten sich dann auch noch eine Bass-Klarinette und ein Waldhorn ein, welche daran mitwirken, dass die Sanftheit zum Ende in eine eher bedrohlich anschwellende Klangwelt wechselt, die dann langsam zerfasert und wieder in die sanften Anfangsklänge zurückläuft.
Teil zwei ist dann ein bisschen schräger. Die Basis der mäandernden Klänge bleibt, auch wenn es ab und an etwas lichter wird. Über diese werden elektronisch und mit einer Violine sehr experimentelle Sound erzeugt, die sich langsam in das Gehör des Hörers bohren, bis am Schluss die Elektronik alleine übernimmt und sehr hohe, schwebende Klänge produziert,
Insgesamt passt diese Musik sehr gut zu dem Cover (oder andersherum), welches einen Blick in eine volle Baumkrone mit hellem Hintergrund gewährt. Die Musik ist insgesamt dunkel, doch blickt immer das Tageslicht durch diese Dunkelheit hervor. Das wird auch in Teil drei sehr offensichtlich, denn dieser ist wesentlich lichter und eingängiger als die zuvor präsentierte Musik.
Ein spannendes und entdeckenswertes Ambientalbum zum Augen schließen und darin versinken.
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- II
- III