Gibt es eigentlich so etwas wie Relax-Doom? Falls ja, dann haben ihn die Amis Orodruin erfunden. Und weil sie so entspannt sind, hat es auch geschlagene 16 Jahre gedauert, bis man einen Nachfolger zu seinem Debütalbum „Epicurean Mass“ auf die Menschheit loslässt.
Basis des Sounds der mittlerweile zum Trio geschrumpften Band ist die ganz klassische Schule von Black Sabbath und Saint Vitus. Orodruin agieren meist ziemlich gerne im schleppenden Zeitlupentempo. Aber statt niederschmetternder Schwere herrscht hier doch eine gewisse Leichtigkeit und Entspanntheit vor. Der Gesang scheint fast in sich selbst zu ruhen und überhaupt hat die Musik eine ziemlich rockige Ausstrahlung. Dazu passen auch die immer wieder eingestreuten Thin-Lizzy-artigen, gedoppelten Gitarrenleads. Einen Hauch von Epik kann man nicht ganz abschütteln, auch wenn die Mucke äußerst bodenständig klingt.
Am Ende wirken die Songs von „Ruins Of Eternity“ schon fast etwas unauffällig, selbst wenn Sänger Mike Puleo immer wieder kleine Melodien und Refrains in das Ganze streut. Um etwas Abwechslung in die Chose zu bringen, stampft man zum Ende der Stücke nicht selten plötzlich im forschen Tempo durch die Botanik. Leider nutzt sich dieser Effekt mit der Zeit etwas ab.
Dieses Album braucht mit seiner etwas eigenartigen Stimmung definitiv seine Zeit, da es sich in Sachen Atmosphäre stark vom Doom-Einheitsbrei abhebt und trotz feiner Momente bis zum Ende etwas spröde bleibt.
Trackliste:
1. Forsaken
2. Man Of Peace
3. Grave Illusion
4. Letter of Life’s Regret
5. War on the World
6. Into the Light of the Sun
7. Voice in the Dark
8. Hell Frozen Over
9. Ruins of Eternity